Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 202

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überzeugt davon, dass die Entscheidung richtig war. Natürlich gilt es, die unter­schiedlichen Mentalitäten zusammenzuführen und ihnen Zeit für den Aufbau zu geben.

Die Bundesregierung unternimmt alles, was machbar ist, um die Rahmenbedingungen zu schaffen, die für eine prosperierende Forschungs- und Entwicklungsgemeinde notwendig sind. Das spiegelt sich auch in den vorhandenen Daten, Fakten und Zahlen wider.

Ich möchte noch ganz kurz auf die wirtschaftsnahe Forschungsförderungsorganisation zurückkommen. Gehen Sie doch bitte einfach davon aus, dass die Wirtschaft, von der ja erwartet wird, dass sie mehr als 60 Prozent des Forschungsvolumens einbringt, dahinter diese dynamischen und effizienten Strukturen benötigt, um ihren Beitrag leisten zu können!

Schade, dass Sie nicht mitziehen! Wir hoffen, dass es Ihnen bei den künftigen The­men, die uns noch beschäftigen werden – mehr Frauen in der Forschung, die Förderung des Techniknachwuchses –, vielleicht doch gelingen wird, auf diesem na­tional wichtigen Weg mit uns mitzugehen. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Mag. Mainoni.)

19.27

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Moser. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

 


19.28

Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Minister Gehrer! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Haubner! Ich bin sehr froh, dass jetzt eine Dame, die mit Konsumentenschutz zu tun hat, auf der Regierungsbank erscheint. (Zwischenbemerkung von Vizekanzler Gorbach.) – Natür­lich auch: Sehr geehrter Herr Minister, der Sie jetzt umringt sind von Frauen. So soll es öfter sein.

Der Anlass, warum ich den Bereich der Forschung nicht nur der Forschung und der Wissenschaft überlasse, sondern noch einmal den Aspekt des Konsumentenschutzes thematisiere, ist klar. Sie wollen heute einfach meinen konstruktiven Antrag betreffend VerbraucherInnenbildung und -forschung kommentarlos – ich sage: kommentarlos! – wegstimmen. Sie werden einsehen, dass ich das nicht zulasse.

Es gab heute Vormittag die Rede von Herrn Minister Pröll, in der er meinte, die KonsumentInnen seien die Stütze der Landwirtschaft; Qualität, Sicherheit und Kontrolle und so weiter seien wichtig. Wenn man die entsprechenden Fachpublikationen liest, dann stößt man immer wieder darauf, dass die Voraussetzung für ein sozusagen qualitätsbewusstes KonsumentInnenverhalten ist, dass die Konsumentinnen und Konsumenten eine gewisse Bildung haben und dass auch ihr Verhalten erforscht wird. Nun versucht man als gründlich arbeitende Politikerin, der Sache wirklich auf den Grund zu gehen und entdeckt dann, dass natürlich die KonsumentInnen- und Ver­braucherInnenbildung in den Schulen ein bisschen – wie soll man sagen? – ein kümmerliches Dasein fristet und stößt auf die Tatsache, dass es in Österreich dazu praktisch keine Forschung gibt.

Wenn man aus wirtschaftlichen Gründen und wenn man gerade – es haben ja kürzlich EU-Wahlen stattgefunden – EU-mäßig die Wettbewerbssituation von Seiten der KonsumentInnen ausnützen will, dann geht das nur, wenn eine entsprechende mündige Verhaltensweise, fundiert durch eine gewisse KonsumentInnenbildung, auch in Österreich endlich Platz greift.

 


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