Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 203

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Frau Ministerin! Es ist nichts leichter, als Konsumentenbildung auch in der Schule zu verankern. Ich komme aus dem Deutschunterricht und weiß, man braucht ja nur Texte, die konsumentInnenrelevant sind.

Sie wissen ja selber, man steuert im Endeffekt die Produktion weltweit, global durch bewusstes und gezieltes, auch moralisch-ethisch verankertes Kaufverhalten. Ich meine, das ist ein Potential, das nicht genutzt ist.

Frau Staatssekretärin Haubner, Sie haben im Prinzip einen Hebel in der Hand, den Sie mehr oder weniger nicht nur links liegen lassen, sondern den Sie noch gar nicht erkannt haben. Und jetzt werden Sie Obfrau Ihrer Partei und womöglich Sozialministerin und nützen Ihr eigenes Potential, Ihr ureigenstes Potential, nämlich die Sektion für den KonsumentInnenschutz im eigenen Ressort nicht in die Richtung, wohin es gehen soll.

Herr Forschungsminister beziehungsweise Herr Innovationsminister, Herr Verkehrs­minister! Bedenken Sie doch, was allein das KonsumentInnenverhalten im Verkehr bewegen könnte! Denken Sie an die ganzen Verlagerungspotentiale, wenn es eine entsprechende Bewusstseinsbildung gäbe, wenn es eine entsprechende Forschungs­offensive gäbe, wenn den Leuten durch entsprechende Schulung endlich klar würde, dass sie es in der Hand haben, dass man sich anders verhalten kann, dass man anders konsumieren kann, sozusagen Grundsätze der Qualität und der Nachhaltigkeit durch das Kaufverhalten verankern kann.

Deshalb mein Plädoyer: Stimmen Sie nicht einfach meinen Antrag weg, sondern geben Sie ihm noch eine Chance! Wenn Sie das nicht tun, dann bringe ich ihn noch einmal in einer anderen Form ein. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

19.31

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Fuhrmann. Frau Abgeordnete, auch Sie haben sich eine freiwillige Redezeitbeschrän­kung von 3 Minuten auferlegt. – Bitte.

 


19.32

Abgeordnete Silvia Fuhrmann (ÖVP): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Es gibt Fakten, Gott sei Dank, die selbst die Opposition, die SPÖ, nicht wegdiskutieren kann, nämlich: Österreich ist im Bereich Forschung, Technologie und Innovation auf dem richtigen Weg. Das ist beweisbar durch die Quote im Bereich Forschung und Entwicklung, die wir kontinuierlich steigern können. Mit unserem Ziel, bis zum Jahr 2010 3 Prozent des BIP verwirklichen zu können, haben wir uns die Latte sehr hoch gelegt.

Wir messen der Forschung finanziell wesentlich mehr bei, als es früher der Fall war. Es gibt zahlreiche Preise und Stipendienprogramme, gerade für junge Wissenschafterin­nen und Wissenschafter. Wir versuchen, die Zugangsmöglichkeiten für Frauen im Bereich Naturwissenschaften und Technik zu verbessern. Und heute geht es darum, den nächsten großen Schritt zu tun, nämlich die Forschungsreform in Angriff zu nehmen und eine Strukturbereinigung zu vollziehen.

Wir wollen eine einheitliche österreichische Forschungsförderungsgesellschaft, eine Bündelung, ein One-Stop-Shop-Prinzip, in dem der Wissenschafter, der Unterneh­mer, die universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen einem An­sprechpartner gegenüberstehen. Wir wollen den Wissenschaftsfonds reformieren und neu organisieren, wobei die Autonomie sichergestellt ist. Es ist sichergestellt, dass der Rat für Forschung und Technologieentwicklung als beratendes Organ gestärkt und dadurch auch unabhängiger wird.

 


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