Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 69. Sitzung / Seite 38

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einem kontrollierenden Kartellanwalt, eine große Reform im Außerstreitgesetz, damit die Unterhaltsregelungen rascher gelöst werden, eine neue, moderne Zivilprozessord­nung für schnellere Verfahren, ein so genanntes Jahrhundertwerk, und das Heimauf­enthaltsgesetz, mit dem wir den Heimbewohnern gesetzliche Mindeststandards garan­tieren. Dieses ist inzwischen Vorbild auch für andere europäische Staaten.

Die überwiegende Mehrheit der Gesetze im Justizausschuss wird im Konsens auch mit der Opposition beschlossen. Für diese konstruktive Arbeit bedanke ich mich auch bei der Opposition. Zwei Drittel der Beschlüsse fallen dort einstimmig oder im Mehrpartei­enkonsens mit zumindest einer Oppositionspartei.

Nicht mitgetragen hat die Opposition die große Strafprozessreform, ein Jahrhundert­werk, und die elektronischen Ermittlungsmethoden für die Exekutive. Die Opposition hat auch gegen Strafverschärfung bei Drogendelikten und Sexualdelikten gestimmt. (Abg. Mag. Stoisits: Das ist falsch!) Da ist die linke Oppositionsideologie, nämlich für Drogenliberalisierung und für Entkriminalisierung von Straftätern, meilenweit von der ÖVP-FPÖ-Regierungsarbeit entfernt. (Zwischenruf der Abg. Mag. Wurm.)

Sehr geehrte Frau Bundesministerin Miklautsch! Ich hoffe, dass Sie Drogenliberalisie­rung und Entkriminalisierung von Straftätern, wie beispielsweise beim gewerbsmäßi­gen Diebstahl gefordert, nicht in Ihrem Konzept haben. Sie würden damit bei der ÖVP auch keine Mehrheit finden.

Dr. Böhmdorfer hat Ihnen, Frau Ministerin Mag. Miklautsch, ein gut geführtes Ressort übertragen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, auch das zeichnet diese Bun­desregierung aus, nämlich dass Amtsübergaben korrekt und sachlich vonstatten ge­hen. Es ist nicht so, wie wir es im Jahr 2000 erlebt haben, als manche sozialistischen Minister Chaos hinterlassen haben und sich weigerten, eine ordnungsgemäße Amts­übergabe durchzuführen. (Abg. Dr. Puswald: Wer war damals in der großen Koali­tion?) Damals gab es herausgerissene Telefonleitungen, unbenützbare Computer und keine Übergabe der Ressorts. Das unterscheidet das Team um Bundeskanzler Schüs­sel ganz wesentlich von sozialistischen Regierungen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Die Einstellung zur Regierungsarbeit und zu den notwendigen Reformen, nicht bloßer Machterhalt zeichnet diese Bundesregierung aus. Deshalb ist die wichtige Aufgabe Forschung und Innovation mit einem neuen Staatssekretariat aufgewertet worden. Ich werde Herrn Kollegen Mainoni im Justizausschuss vermissen; für Ihre neue Aufgabe wünsche ich Ihnen, Herr Staatssekretär, alles Gute.

Wir haben noch Arbeit vor uns, wir modernisieren nachhaltig. Wir verändern, denn: Nur wer verändert, kann Gutes bewahren. – Ein Zitat unseres Bundeskanzlers. (Beifall bei der ÖVP. – Oh-Rufe bei der SPÖ.)

Es ist so, dass der Anteil der älteren Menschen in der Gesellschaft größer wird, dass wir uns bemühen, Arbeitsplätze zu sichern, denn: Nur was Arbeit schafft, ist sozial.

Wir wollen das kinderfreundlichste Land der Welt werden.

Die Bevölkerung hat ein Recht auf Sicherheit. Es gilt die Kriminalität zu bekämpfen und die Straftäter dingfest zu machen. Österreich ist kein Selbstbedienungsladen für Ta­schen- und Ladendiebe oder für Raubzüge in Wohnungen und Überfälle auf Frauen und ältere Menschen.

All jenen sei eine klare Absage erteilt, die glauben, durch Entkriminalisierung und einem Darüber-Hinwegsehen könnten diese Probleme gelöst werden. Wir werden nicht den gewerbsmäßigen Diebstahl liberalisieren und entkriminalisieren. (Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen.)

 


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