Für mich waren ja das beste Beispiel für Desinteresse und vorgefasste Meinung der Parteiobmann der Grünen Van der Bellen und der Parteiobmann der SPÖ Gusenbauer, die es nicht für wert gefunden haben, bei dem Hearing anwesend zu sein, uns aber nach zwei, drei Stunden Hearing-Dauer über den Pressedienst mitgeteilt haben: Das Hearing ist eine Farce, im Hearing gibt es keine Inhalte! – (Zwischenruf des Abg. Dr. Van der Bellen.) Das haben Sie vorher abgemacht, dass Sie das aussenden?
Man hat gesehen, Sie waren nie drinnen! Ja, aber Sie waren ja nie im Hearing. Wieso wissen Sie dann, dass das Hearing eine Farce war?! – Sie wussten gar nicht, was herauskommt! – So wie der Schelm denkt, ist er auch!
Kollege Kräuter ist ja für mich überhaupt ein Phänomen. Es ist erstaunlich, was er heute alles als untragbar bezeichnet hat. Ich habe auch etwas untragbar gefunden, ich sage es dir dann unter vier Augen.
Welche Macht der Klubdirektor in der SPÖ hat, das muss unvorstellbar sein! (Abg. Parnigoni: Er ist einer der Besten!) – Das ist schade genug, wenn er einer der Besten ist, Kollege Parnigoni! Du schaffst es heute schon dreimal, dass dein Name genannt wird – aber nur bei den Zwischenrufen.
Der Klubdirektor der FPÖ führt anscheinend die Regierung, er ist schuld, wenn Minister ausgetauscht werden, ist schuld an der Politik, die die Regierung macht (Abg. Gradwohl: Nein, nein, an eurer Misswirtschaft seid ihr schon selbst schuld!) – denn Sie haben ja gesagt: Klubdirektor Moser ist an all diesen Dingen schuld! (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Gradwohl.) Dann musst du dir das mit dem Kräuter ausmachen. Er sagt, Moser sei an all diesen Dingen schuld. Das kann er ja nur dann, wenn er solche Dinge auch seinem Klubdirektor in der SPÖ anrechnet.
Meine Damen und Herren! Dann stellt man sich hin und sagt: Moser ist „gepackelt“, Moser ist nicht geeignet! Der gleiche Redner, Kollege Cap, sagt: In den ÖBB wird Moser ein großes Loch hinterlassen, er wird dort abgehen! – Also ist mit ihm doch der beste Mann am richtigen Ort, denn wenn er für das riesige Unternehmen ÖBB oder für die HL-AG gut ist, dann muss er auch für den Rechnungshof recht sein.
Kollegen Pilz sei noch gesagt: All diese Verfahren und Inhalte, die er hier auf den Tisch legt, sind Anwürfe. Die Verfahren sind eingestellt. In all den Untersuchungen wurde die Stichhaltigkeit seiner Anwürfe nicht bewiesen, es wurde alles widerlegt. Sogar mit seinem Sackerl entspricht er nicht dem Zeitgeist, denn heuer ist 50 Jahre Spar – 50 Jahre BILLA war voriges Jahr!
Meine Damen und Herren! Was will die Opposition? – Die Opposition will anscheinend einen Rechnungshofpräsidenten aus der Retorte (Abg. Dr. Glawischnig: ...! Wir sind gegen Klonen!), denn er soll alle Erfahrungen haben, die es gibt, er soll wirtschaftlich kompetent sein, er soll Verwaltungserfahrung haben, er soll Finanzerfahrung haben, er soll politische Erfahrung haben, nur: Er darf sie nirgends sammeln – außer vielleicht, mit etwas Glück, im Dunstkreis der SPÖ. Dort ist es durchaus möglich, denn Kollege Nowotny sei ja ein unparteiischer Kandidat, hieß es im Hearing.
Ich darf jetzt nur ganz kurz den bisher von
den Oppositionsrednern so negativ geschilderten Kandidaten
Dr. Josef Moser etwas näher vorstellen. Er ist 1981 in den Finanzlandesdienst
Kärnten eingetreten, hat einen Ausbildungslehrgang für den höheren Finanzdienst
mit mehreren Auszeichnungen abschließen können und wurde 1985 zum
Vorstandstellvertreter der Personal- und Präsidialabteilung der
Finanzlandesdirektion bestellt. (Abg. Eder: Beim Haider!)
1986 wurde er einstimmig zum Obmann der überparteilichen Finanzakademiker Kärntens gewählt.