Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 69. Sitzung / Seite 113

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Rechnungshofpräsident sein. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

16.35

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Sima. 5 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


16.35

Abgeordnete Mag. Ulrike Sima (SPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Herr Präsident, mit ihrer Erlaubnis werde ich jetzt nicht mehr zum Thema „Rechnungshofpräsident“ sprechen, sondern nur ein paar Abschiedsworte ans Plenum richten.

Das ist meine letzte Rede hier, und ich kann Ihnen sagen: Die Abschiedsrede fällt mir genauso schwer wie meine Antrittsrede. Ich habe mich damals ganz schrecklich ge­fürchtet. Es war eine Anti-Atom-Dringliche der Grünen, und ich bin hier unten gestan­den und habe gehofft, dass die 5 Minuten ganz schnell vorüber sind. Das hoffe ich, ehrlich gesagt, jetzt auch. Ich werde mich bemühen, nicht allzu pathetisch zu sein und nicht in Tränen auszubrechen.

Ich wollte mich eigentlich vor dieser Abschiedsrede drücken, aber viele Kolleginnen und Kollegen haben gesagt: Das geht nicht! Also stehe ich hier und versuche, ein paar nette und verbindliche Abschiedsworte zu finden.

Meine Damen und Herren! Es war für mich eine sehr schöne und auch lehrreiche Zeit. Ich habe viel gelernt. Ich bin 1999 als Quereinsteigerin hierher gekommen. Ich kannte im SPÖ-Klub eigentlich niemanden – außer Klubchef Kostelka und Josef Cap aus dem Fernsehen (Heiterkeit), sonst eigentlich niemanden. Es war am Anfang nicht ganz ein­fach, zurechtzukommen. (Ruf bei der ÖVP: Gusenbauer ist unangenehm aufgefallen!) Also, Alfred Gusenbauer war damals noch nicht Parteichef, wenn ich Sie daran erin­nern darf. (Abg. Neudeck: Aber Abgeordneter schon!)

Alle 70 Abgeordneten kennen, glaube ich, die normalen Bürgerinnen und Bürger nicht. Das wird bei Ihrem Klub auch nicht anders sein, Herr Kollege. Ich glaube, da brauchen wir uns gar nicht in die Tasche lügen.

Ich möchte nun allen Kolleginnen und Kollegen aus meiner Fraktion danken, die mir am Anfang wirklich sehr geholfen haben, mich in diesem Haus zurechtzufinden. Ich möchte auch jenen danken, die mich am Anfang als Quereinsteigerin, glaube ich, ein bisschen kritischer beäugt haben, mir aber dann wirklich geholfen haben und mich als eine der Ihren akzeptiert haben. Danke! (Beifall bei der SPÖ, den Grünen und bei Ab­geordneten der ÖVP.)

Ein Dank auch an meine beiden Klubobleute, Peter Kostelka und Josef Cap. Ich glau­be, sie haben es nicht immer einfach mit mir gehabt. Es hat auch manchmal Auseinan­dersetzungen gegeben, und ich glaube, Josef Cap verdankt mindestens eins, wenn nicht zwei seiner grauen Haare mir. (Abg. Mag. Molterer: Der Gusenbauer für den Rest! – Heiterkeit.) Wir haben uns dann am Schluss doch irgendwie zusammengerauft.

Was die Arbeit betrifft, muss ich rückblickend sagen: Es ist für Oppositionsabgeordnete nicht immer einfach, weil die Arbeit eigentlich hauptsächlich darin besteht, die Verfeh­lungen der Bundesregierung aufzuzeigen (Abg. Mag. Molterer: Die es ja nicht gibt!) – die es vielleicht manchmal doch gibt –, aber nicht wirklich konstruktiv mitzuarbeiten. Deswegen habe ich das Tierschutzgesetz, das wir vor kurzem hier beschlossen haben, als einen der Höhepunkte meiner politischen Arbeit in diesem Haus erlebt, weil es möglich war, durch die entsprechende Konstellation, für die es sehr viele Jahre ge­braucht hat, sehr konstruktive Vorschläge einzubringen und Änderungen, ganz kon­krete Verbesserungen auch für die Tiere durchzusetzen und dann ein Gesetz zu be-


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