Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 71. Sitzung / Seite 31

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Anlass für diese Novellierung war die unbefriedigende Situation bei den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen, wo nun auch auf Grund einer weitestmöglichen Interpreta­tion des Schulbegriffes die Fahrt zur praktischen Ausbildung in die Krankenanstalt ohne gleichzeitigen Besuch der am gleichen Standort befindlichen Schule als Freifahrt gilt. Wir haben bereits im Jahr 2000 eine sehr intensive Diskussion in Kärnten geführt, an der sich die Vertreter aller Parteien sehr konstruktiv und positiv beteiligt haben, und im Landtag und auch in der Landesregierung einen entsprechenden Beschluss gefasst und an die Bundesregierung das Ansuchen gestellt, initiativ zu werden. Ich darf mich bei den Vertretern aller Parteien sehr herzlich bedanken, die da konstruktiv mitgemacht und damit diese Freifahrt nunmehr auch für jene Betroffenen möglich gemacht haben.

Das gilt auch für Praktika in Hotelfachschulen, in landwirtschaftlichen Schulen, an Hö­heren Technischen Lehranstalten; es gibt da eine Vielzahl an Sonderausbildungsfor­men, und ich denke, dass das ein ganz wichtiger Aspekt ist. Wir können nicht alle mit einbeziehen, wichtig ist es, dass wir einen Praktikanten-Arbeitsvertrag schließen und damit auch ganz konkret festlegen, welche Praktika nunmehr auch unterstützt werden.

Die voraussichtlichen Mehrkosten für diese Initiative betragen in etwa 0,7 Millionen €. Für 2004 entstehen keine Mehrkosten, da das mittels Umschichtungen organisiert wird.

Ich denke, gerade am heutigen Tage ist es ein sehr positiver Aspekt, dass wir hier sehr konstruktiv und konsensorientiert zusammenarbeiten. Ich glaube, dass das ein sehr wichtiger Punkt ist, auch in Richtung Ausbildungsqualität für unsere Jugend. Es ist wichtig, die Wahlmöglichkeit des gewünschten beziehungsweise notwendigen Praxis­platzes zu sichern, und das soll nicht an finanziellen Rahmenbedingungen scheitern. Durch mehr Mobilität erleichtern wir auch den Schulen die Organisation von Praxisplät­zen. Das sind also durchaus positive Aspekte in Bezug auf die Ausbildungschancen für unsere Jugend, aber auch in Bezug auf die weitere Unterstützung der Familien. Ich danke für die konstruktive Zusammenarbeit in dieser Frage. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

9.53

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


9.53

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Staats­sekretärin! Sehr geehrte Damen und Herren! Auch ich möchte eingangs der Familie des verstorbenen Bundespräsidenten meine Anteilnahme ausdrücken und werde mich aus diesem Anlass auch sehr kurz fassen.

Zum Thema Schülerfreifahrt: Wir werden der Regierungsvorlage zustimmen, es ent­spricht einem langjährigen Anliegen der Sozialdemokratie. Es ist dies eine Regelung, die sich den veränderten Gegebenheiten in der Ausbildung vieler junger Menschen anpasst. Die Umdefinition, Neudefinition des Schulweges, um die Möglichkeit zu bie­ten, auch für Fahrten zu Praktika Schülerfreifahrt-Beihilfe zu beziehen, ist natürlich nur zu begrüßen.

Ich möchte ganz kurz noch auf einen weiteren Punkt eingehen, den wir im Ausschuss auch schon diskutiert haben, nämlich dass es bei den Lehrlingen nach wie vor ein Problem gibt, und zwar bei Lehrlingen, die eine mehrwöchige Ausbildung in einer Inter­natsschule machen, die nur einmal im Monat eine Pauschale bekommen, die die Fahrt­kosten nicht abdeckt. Die Internate sind in der Regel am Wochenende geschlossen, und es ginge darum, eine Möglichkeit zu schaffen, dass die Lehrlinge am Wochenende nach Hause fahren können.

 


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