Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 73. Sitzung / Seite 151

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7 000 Menschen. Das sind immerhin dreieinhalb Mal so viele! Ebenso bei den Fördermitteln: 1998 wurden 210 000 € an Budgetmittel in diesem Bereich eingesetzt, 2004 1,6 Millionen €. Zu den berufsbegleitenden FH-Studiengängen: 1998 wurden dafür 6,4 Millionen € eingesetzt, heute ist der Beitrag fünfmal so hoch und liegt bei rund 33 Millionen €.

Wir werden im Herbst weiterführende Strategie diskutieren und eine Steuerungsgruppe einsetzen, die sich mit der Definition der strategischen Zielsetzung bis zum Jahr 2010 beschäftigen wird. Es sollen thematische Schwerpunkte ausgearbeitet, organisato­rische und zeitliche Eckpunkte zum Thema „Erwachsenenweiterbildung“ geklärt werden.

Wir laden Sie ein, werte Kolleginnen und Kollegen von der Opposition, genauso wie beim großen Dialog „klasse:zukunft“ daran mitzuwirken, um hier mit uns an einem Strang zu diesem wesentlichen Thema „Bildung in Österreich“ zu ziehen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

16.19

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


16.19

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Zuerst eine kurze Replik auf die Ausführungen der Frau Bundesministerin, die uns – wie so gern in den Bildungs­debatten – vorgeworfen hat, die Opposition würde das Schulsystem schlecht reden.

Frau Bundesministerin, Ihre Politik zu kritisieren, heißt nicht, das Schulsystem schlecht zu reden! Verwechseln Sie das bitte nicht! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Wir haben ein gutes Schulsystem, aber wir haben die Sorge, dass dieses Schulsystem durch Ihre Politik kaputtgespart wird. Wir haben ein gutes Schulsystem, aber wir sehen viele Notwendigkeiten, dieses gute System zu verbessern und weiterzuentwickeln. Und da eine kurze Replik auf die vorherige Debatte über Hauptschulen am Land, Chancen, weiterführende Schulen, Studien: Natürlich ist es noch immer von großer Bedeutung, wo man aufwächst. Die soziale und die regionale Herkunft haben nach wie vor eine viel zu große Bedeutung für spätere Bildungschancen. Ich würde Ihnen gerne mehr Zahlen dazu nennen, werde mich aber nur auf ganz wenige beschränken.

Bei Mädchen aus der Stadt, deren Eltern ein Studium abgeschlossen haben, sind es 59 Prozent, die auch ein Studium abschließen. Hingegen sind es bei Mädchen vom Land, deren Eltern lediglich eine Pflichtschulbildung haben, nur 2 Prozent, die ein Studium abschließen. Schon diese beiden Zahlen zeigen deutlich, dass noch viel zu tun ist. Nicht zuletzt wären Vorschläge von der eigenen Zukunftskommission aufzu­greifen. Das halte ich für sehr wichtig. Da gäbe es viele notwendige Ansatzpunkte.

Nun zum Thema „Erwachsenenbildung“, zu dem ich auch ein paar Bemerkungen machen möchte. – Ich verstehe die vorherigen Ausführungen nicht, denn Faktum ist, dass das Budget für die Erwachsenenbildung einen historischen Tiefstand erreicht hat. Würde man versuchen, auf das Niveau des Jahres 1996, und zwar inflations­angepasst, zu kommen, so würde das eine Verdoppelung des Ansatzes von 2003 bedeuten. Daraus ist die Dramatik in der Entwicklung klar ersichtlich.

In Sonntagsreden und in Regierungsprogrammen bekennt man sich zwar immer wieder dazu, aber die dafür notwendigen finanziellen Mittel werden nicht zur Verfügung gestellt.

 


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