Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 75. Sitzung / Seite 31

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Meine Damen und Herren! Wenn Sie sagen, in Österreich zu entscheiden, das sei wichtig, das solle das Motto sein, dann sage ich Ihnen: Genau das tun wir!

Selbstverständlich wird die österreichische Industriepolitik in Österreich entschieden! Ich nehme mit Erstaunen zur Kenntnis, dass Sie dann, wenn es hervorragend funktioniert (Zwischenruf des Abg. Dr. Kräuter), wenn die OMV Gespräche in Rumänien führt, wenn der Bundeskanzler versucht, eine gute Stimmung bei seinen Besuchen in Rumänien zu machen, wenn hervorragende Transaktionen im Interesse Österreichs und unserer Beschäftigten zustande kommen, schweigen. Dann ist das aus Ihrer Sicht kein Erfolg der ÖIAG und kein Erfolg der österreichischen Bundesregierung, sondern dann hat das Ihrer Meinung nach halt ein Unternehmen gemacht, an dem wir beteiligt sind. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Herr Abgeordneter Gusenbauer hat gesagt: „Kaufen ist die Devise!“ Dazu sage ich Ihnen:

Erstens haben Sie von der SPÖ in Ihrer Zeit mehr als zehn Unternehmen zu 100 Pro­zent verkauft. Das heißt, die Beliebigkeit Ihrer Meinung ist hiermit dokumentiert! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Zweitens, Herr Abgeordneter Gusenbauer, war es die Sozialdemokratie oder der sozialdemokratische Einfluss in Wien, der dazu geführt hat, dass die größte öster­reichische Bank verkauft worden ist. (Neuerliche Zwischenrufe bei der SPÖ.) Der Wiener Einfluss, die Wiener Politik hat zu verantworten, dass mehr als 1 Milliarde € mit diesem Verkauf an die HypoVereinsbank verloren gegangen sind. (Uh-Rufe bei der ÖVP.)

Daher sage ich Ihnen: Das, was Sie in 30 Jahren bewiesen haben, nämlich dass Sie nicht privatisieren, dass Sie keine Industriepolitik machen können, dass Sie wissen, wie es nicht geht, haben wir gedreht, haben wir besser gemacht, da treffen wir die Entscheidungen im Sinne des österreichischen Standortes, im Sinne unserer Be­schäftigten, im Sinne unserer Unternehmen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen.)

Letzter Punkt, Herr Abgeordneter Gusenbauer: Es geht nicht darum, dass der Staat kauft, sondern wir tun alles, um zu unterstützen, dass die privaten Unternehmen, ob es die Erste Bank ist, ob es die Raiffeisenbank ist, ob es viele andere Industrie­unternehmen oder Versicherungen sind, auf diesem langen österreichischen Weg der Unterstützung der Erweiterung der Europäischen Union von dem Wachstum, das in diesen Ländern stattfindet, profitieren und dass wir dort vertreten sind, gut aufgestellt sind, denn das nützt unseren Betrieben und unseren Unternehmen. Die Geschichte der österreichischen Industriepolitik hat bewiesen, dass es schlecht ist, wenn der Staat dieses Eigentum hält.

Aber Sie haben zu verantworten – in Ihrer Zeit von 30 Jahren Industriepolitik war das –, dass 4,3 Milliarden € an Steuergeldern verloren gegangen sind! (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Sie haben mit der Politik des staatlichen Eigentums und der staatlichen Intervention zu verantworten (neuerliche Zwischenrufe bei der SPÖ), dass mehr als 50 000 Arbeitsplätze verloren gegangen sind! Und Sie haben zu verantworten, dass Sie uns 6,3 Milliarden € an Schulden übergeben haben!

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben bewiesen, wie es besser geht: Wir haben die Schulden zurückgeführt! (Bravorufe und lebhafter Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wir haben es einfach besser gemacht: Aus 6,3 Milliarden Schulden haben wir 1,7 Milliarden € Schulden gemacht! (Abg. Dipl.-Ing. Kummerer macht die so genannte Scheibenwischerbewegung.) Aus Werten von 5 Milliarden €, die Sie uns übergeben


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