Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 75. Sitzung / Seite 34

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Es ist daher grundsätzlich nichts Außergewöhnliches, wenn es im Umfeld großer Transaktionen auch zu Absicherungsgeschäften gegen die wirtschaftlichen Folgen eines möglichen Scheiterns kommt.“ – Zitatende.

Hinzufügen darf ich: Es ist mein allergrößtes Interesse – ich habe das auch den Vorständen der Finanzmarktaufsicht gegenüber sehr klar zum Ausdruck gebracht –, dass man im Detail prüft, dass man Transparenz in den Handel mit Telekom-Aktien bringt und dass man hiezu dann auch in der Öffentlichkeit eine Information abgibt, weil da natürlich eine Untersuchung – auch im Sinne der Reputation des österreichischen Finanzplatzes – wichtig und notwendig ist.

In diesem Zusammenhang, Herr Abgeordneter Gusenbauer, und da Sie dauernd von „Wertvernichtung“ sprechen, muss man schon klarstellen: Wenn Sie sich den Aktienkurs der österreichischen Telekom zum 1. Juni 2004 ansehen, dann werden Sie sehen, dass er bei 11,16 € lag. Am 31. August, also heute, als ich das Büro verlassen habe, lag der Kurs bei 11,61 €.

Wenn Sie sich weiters die Performance von Telekom-Unternehmen in Europa anschauen (der Redner hält eine Graphik in die Höhe): Da sieht man sehr schön, dass die Telekom Austria seit dem Jahr 2000 36 Prozent zugelegt hat, während die Deut­sche Telekom beispielsweise 64 Prozent an Wert verloren hat; Vodafone 51 Prozent, die Swisscom 5 Prozent, die AT&T 53 Prozent, die Telecom Italia 61 Prozent.

Ich bin also sehr erstaunt darüber, dass Sie von der SPÖ offensichtlich Spekulanten, die extrem risikoorientiert in diesen Wert hineingegangen sind, jetzt verteidigen und meinen: Was das nicht für ein großes Problem für die Sozialdemokratie ist, dass eine Spekulation nicht gelungen ist! (Zwischenruf des Abg. Dr. Gusenbauer.)

Meine Damen und Herren! Da sind keine Werte vernichtet worden, wie Sie es sagen, sondern seit dem Jahre 2000 sind Werte geschaffen worden: für dieses Unternehmen, mit einem guten Management des Unternehmens – und im Gegensatz zu allen anderen Telekom-Unternehmen in Europa! (Beifall bei der ÖVP und den Frei­heitlichen.)

Zur Frage 9 darf ich Ihnen sagen, dass ich die ÖIAG um Auskunft ersucht habe, die ÖIAG mir aber gesagt hat, sie könne uns den Betrag noch nicht nennen, weil der Auftrag noch nicht abgerechnet sei.

Zur Frage 10 bezüglich VA-Tech darf ich Folgendes ausführen:

Erstens kenne ich diese Informationen wie Sie aus den Medien; zweitens habe ich mir gestern Abend darüber einen Wissensstand von der ÖIAG zu verschaffen versucht. Und ich führe zu dieser Ihrer Frage aus:

Erstens: Der Bundesminister für Finanzen ist nicht der Eigentümervertreter der VA-Tech. Die VA-Tech, an der die ÖIAG mit 15 Prozent beteiligt ist, ist eine börsenotierte Aktiengesellschaft. Zur Erteilung von Informationen über Angelegenheiten der VA-Tech ist ausschließlich deren Vorstand befugt, der dabei den Grundsatz der Gleich­behandlung aller Aktionäre zu beachten hat.

Die vorliegende Frage betrifft Entscheidungen von Organen der VA-Tech und damit keine Zuständigkeit des Bundesministeriums für Finanzen.

Aus politischer Sicht möchte ich aber sehr klar festhalten, dass es sich bei der VA-Tech um eine der Industrieperlen unseres Landes handelt, dass der neue Vorstand der VA-Tech das volle Vertrauen der ÖIAG und auch mein volles Vertrauen besitzt, dass ich mir sicher bin, dass dieser Vorstand für den Standort und für die Beschäftigten das Beste tun wird. Und die Zielsetzung aus meiner Sicht, eben als Eigentümervertreter der ÖIAG, ist nichts anderes als das, dass wir alles tun müssen, damit eine österreichische


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