Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 82. Sitzung / Seite 45

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Parteipolitik interessiert mich, ich erinnere mich nicht mehr an Verwendungszusagen! – Eine solche Politik lehne ich ab! Sie dient Österreich nicht, sondern sie gereicht Öster­reich zum Schaden, weil sie Instabilität bringt, weil sie Unsicherheit bringt. Das kann niemand wollen, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen.)

Ich darf fortsetzen: Budgetbegleitgesetz. Ich habe bereits gesagt, wir haben nicht – wie Abgeordneter Kogler ausgeführt hat – eine „Verwahrlosung der Gesetzgebung“, son­dern folgende Situation, Herr Abgeordneter – ich nenne nur vier Beispiele –:

Änderung des Bundeshaushaltsgesetzes in Artikel 7 Budgetbegleitgesetz: Es hat noch niemals – und ich danke Abgeordnetem Auer, der dies als Ausschussvorsitzender auch hervorgehoben hat –, es hat noch niemals so früh den Budgetbericht, die Teil­hefte, die Arbeitsbehelfe, die Erläuterungen und den Bundesvoranschlag selbst, das Bundesfinanzgesetz für die Abgeordneten als Informationsmaterial gegeben. (Abg. Mag. Kogler: Geh bitte!) Es sind noch nie so früh – nämlich am Tag vor der Budget­rede – alle Materialien zur Verfügung gestellt worden. (Abg. Mag. Kogler: Nur weil Sie bunte Hefte verteilen, können Sie im Ausschuss trotzdem eine Antwort geben!)

Herr Abgeordneter Kogler! Ich kann es nicht unwidersprochen stehen lassen und lasse es auch nicht stehen, wenn Sie sagen, wir hätten absichtlich unterbudgetiert, und damit versuchen, die „Verwahrlosung der Gesetzgebung“ herbeizudiskutieren. Ich hätte mir Seriosität und Sachlichkeit erwartet. Wir haben im Ausschuss darüber diskutiert, wir haben uns im Ausschuss ausgeredet, und ich glaube, wir haben dort auch ein Ver­ständnis erreicht. (Abg. Mag. Kogler: Die Regierungsfraktionen haben den Antrag zurückgezogen!)

Ich konnte Ihnen im Ausschuss sagen: Nachdem zurzeit nicht sichergestellt ist, ob der Konsens, den die Finanzausgleichspartner erreicht haben – und zwar über die Fraktio­nen hinweg erreicht haben, und das meines Wissens zum ersten Mal in der Ge­schichte –, ob der paktierte Finanzausgleich im Hohen Haus umgesetzt wird, weil eine Fraktion, die den Finanzausgleich immer mitgetragen hat, sagt: Das interessiert mich nicht!, ist es meine Pflicht als Finanzminister, die Abänderungsanträge zum Budget, als eine Auswirkung des Finanzausgleichspaktums, erst dann dem Hohen Haus vorzu­legen, wenn ich weiß, dass wir mit Regierungsvorlage oder die Fraktionen mit Initiativ­antrag hier im Hohen Haus den Finanzausgleich so, wie er ausverhandelt wurde, auch beantragen.

Das ist bis jetzt noch nicht passiert – daher gibt es keine Verwahrlosung der Gesetz­gebung! Wir haben die Anträge vorbereitet, Sie kennen diese Anträge, und sie werden selbstverständlich sofort eingebracht werden, sobald Konsens darüber vorliegt, wie und wann dieser Finanzausgleich hier in das Hohe Haus eingebracht werden wird. (Abg. Mag. Kogler: Abgeordneter Stummvoll, der dafür zuständig ist, hat gesagt, die Dinge haben miteinander nichts zu tun! Das Gegenteil von dem müssen Sie mir erklären!) Das bitte ich, zur Kenntnis zu nehmen!

Uns ist es extrem wichtig, ich stehe dazu, mir ist es ein großes Anliegen, dass die Gesetzgebung im Finanzbereich, im Budgetbereich vorbildlich läuft. Ich hätte eigentlich erwartet, dass auch Sie positiv erwähnen: Budgetbericht, Teilhefte, Arbeitsbehelfe, Erläuterungen, alles früher denn je, übersichtlicher denn je, informativer denn je. – Das hätte nämlich auch die Anerkennung durch eine Oppositionsfraktion verdient. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Drei kurze Punkte, meine Damen und Herren! Ich habe schon gesagt, es ist ein schlan­kes Budgetbegleitgesetz. Schauen Sie sich an, was darin zum Beispiel enthalten ist:

 


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