Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 83. Sitzung / Seite 30

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sen verteilen. Und zu allen Zeiten der Zweiten Republik war es so, dass das – unab­hängig von der Parteiendiskussion – von Opposition und Regierung mitgetragen wur­de: Ein Verhandlungsergebnis, das die Länder, die Gebietskörperschaften, die Ge­mein­den, die Städte und der Bund erzielt haben, wurde umgesetzt.

Dazu sage ich ganz bewusst: Das ist eine Kostbarkeit, das ist nämlich nicht selbst­verständlich, ich weiß, wie das beispielsweise in der Schweiz ist, da gibt es ganz schwierige Verhandlungen, ebenso in Deutschland. Ich weiß auch, wie ein Finanz­ausgleich früher in der österreichisch-ungarischen Monarchie durchzuführen war: eine Katastrophe!

In Wirklichkeit wäre es wirklich eine Kostbarkeit, wenn wir es zusammenbringen, diese Dinge aus dem Parteienstreit herauszuhalten. Wenn die Gebietskörperschaften ein sol­ches Paktum vereinbaren, dann soll das eben auch mit den Stimmen der betroffenen Parteien, die in den Gebietskörperschaften Verantwortung tragen, umgesetzt werden.

Ich stehe zu diesem Pakt, und ich ersuche auch um Ihre Zustimmung hiezu! (Beifall bei der ÖVP.)

Erlauben Sie mir, zumindest stichwortartig einige Punkte vorzubringen, Dinge, die auch in der Diskussion hier von Dr. Gusenbauer angesprochen wurden, so etwa die ÖIAG-Politik. Ich halte es für sehr wichtig, dass wir schon das ganze Bild sozusagen auf den Tisch legen; daher: Die ÖIAG steht heute, verglichen mit früheren Zeiten – da polemi­siere ich gar nicht, denn das ist ja ein Erfolg ihrer Betriebe –, hervorragend da. Außer der VA-Tech schreiben praktisch alle ÖIAG-Betriebe schwarze Zahlen, alle schreiben Gewinne, die Schulden sind um drei Viertel abgebaut, der ATX ist heute doppelt so hoch wie im Jahre 2000, als wir die Regierungsverantwortung übernommen haben. Daher: Im Prinzip sind alle diese Fragen lösbar!

Es braucht auch niemand Angst zu haben, dass die Arbeitsplätze in den betroffenen Betrieben, wie auch in anderen Industrie- und Mittelstandsbetrieben, gefährdet sind. Ganz im Gegenteil – und vielleicht hat es sich schon in der Öffentlichkeit herum­gesprochen –: Der Aufschwung ist ja Gott sei Dank längst da! Gerade was die Industrie betrifft, können und brauchen wir nicht zu klagen, da ist die Situation relativ gut – und wir werden darüber wachen, dass dies so bleibt und die Rahmenbedingungen so gesetzt werden, dass dies auch weiterhin so funktioniert, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Jarolim: Das ist eine ziemliche Drohung, Herr Bundeskanzler!) – Ah geh, da fürchtet sich aber wirklich niemand – außer Ihnen! (Abg. Neudeck: Der Jarolim muss immer etwas sagen, wenn er munter wird!)

Nun zur Verwaltung, für die ich ja auch zuständig bin. In diesem Zusammenhang danke ich Rechnungshof und Volksanwaltschaft, weil viele ihrer Initiativen und An­regungen mit einfließen konnten. Wir haben in den letzten vier Jahren 14 000 Dienst­posten echt eingespart, also nicht ausgelagert – ausgelagert wurden weitere 12 000. Und diese Einsparung hat natürlich Spielraum ermöglicht, sodass wir praktisch alle Lohn- und Gehaltsverhandlungen der letzten Jahre hereinbringen konnten.

Ausdrücklich möchte ich der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst und den Personal­vertretern dafür danken, dass sie bei dieser Arbeit, die Verwaltung schlanker und damit effizienter zu machen, auch vielen Anregungen des Rechnungshofes und der Volks­anwaltschaft gefolgt sind, diesen Rechnung getragen haben und so mit uns sehr viel bewegen konnten. (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP.)

Wenn Sie weiters daran denken, meine Damen und Herren: Da ist geradezu eine kleine „Kulturrevolution“ in den vergangenen zwei, drei Jahren geschehen: Das e-Recht, das e-Government ist heute umgesetzt. Den ELAK, den elektronischen Akt, gibt es in allen Ministerien. Wir haben weiters erreicht, dass ein neues Personal­ver­rech-


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