Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 83. Sitzung / Seite 61

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Budget für die RTR Investitionen von Jänner bis jetzt im Wert von 43 Millionen € ge­folgt sind.

Anlässlich der Eröffnung des Museums für zeitgenössische Kunst in Salzburg hat der international renommierte Museumsexperte Dieter Bogner in den „Salzburger Nach­richten“ ein Interview gegeben, das ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Er hat gesagt: „In den vergangenen 15 Jahren hat sich in Österreich und seinen Nachbarregionen ein dichtes Netz von Museen und Ausstellungshäusern moderner Kunst entwickelt. ... Den­ken Sie an Neubauten beziehungsweise Adaptionen von Altbauten der letzten Jahre: Kunsthaus Bregenz, Galerie im Taxispalais Innsbruck, Lentos Linz, Museum Moderner Kunst Klagenfurt, Kunsthaus Graz, Kunsthalle Krems und Wiener Museumsquartier.“ Ich ergänze noch: Sammlung Essl in Klosterneuburg und Gironcoli-Museum in der Steiermark.

Ich glaube, meine sehr geehrten Damen und Herren, ein solches Urteil eines unan­gefochtenen Experten in Sachen bildende Kunst sollte man zur Kenntnis nehmen und sollte uns auch fröhlich stimmen in Bezug auf die Investitionen, die die Republik in den Kunststandort Österreich leistet. (Beifall bei der ÖVP.)

Es ist vom Kollegen Wittmann auch das Jubiläumsjahr 2005 angesprochen worden. Hier wolle sich die Regierung abfeiern, so seine Meinung. Ich sage Ihnen, das Ganze ist so nicht angelegt, aber selbstverständlich wird die Regierung auch dabei sein und steht die Regierung dahinter.

Was soll geschehen? – Es sind in erster Linie einmal sämtliche Institutionen einge­laden, ihre Sicht dieses Jubiläums 60/50/10 Jahre darzulegen. Es soll eine Schwer­punktsetzung der verschiedenen Institutionen, der verschiedenen Häuser mit einem sehr breiten Ansatz, einem sehr breiten Zugang zu diesem Thema geben. Die Erfah­rungen, die Möglichkeiten, die Mittel der verschiedenen Häuser sollen dargestellt wer­den.

Es geht um die Fragen: Was ist der Fortschritt? Wie gehen wir mit dem Fortschritt um? Was ist Freiheit, was ist Wohlstand, was ist die Vereinzelung des Einzelnen? Was ist unsere Geschichtslosigkeit, was ist unsere Geschichte? Und: Was ist unsere Umwelt, was ist unser sozialer Status? Und so weiter und so weiter.

Ich glaube, dieser Ansatz ist breit, dieser Ansatz ist vielfältig, und er ist auch kontrovers und divers. Das sind wir uns, das sind wir unseren Steuerzahlern, aber das sind wir auch den verschiedenen Administrationen dieser Republik der letzten 60, 50 und 10 Jahre schuldig, dass wir hier ein Resümee ziehen.

Ich kann Sie auch gleich aufklären darüber, dass das selbstverständlich nicht alles aus dem Kunstbudget bezahlt wird. Kollege Wittmann hat das angesprochen. Das hat natür­lich etwas mit einer Ausgabenermächtigung für 2005 zu tun. Das sind geplante Großereignisse, die nicht aus dem Kunstbudget bedient werden sollen, sondern selbst­verständlich aus diesen Ausgabenermächtigungen.

Lassen Sie mich noch auf eine Umfrage des Fessel-GfK-Institutes zur Entstehung der Nation Österreich verweisen: Sind die Österreicherinnen und Österreicher der Mei­nung, dass die Nation Österreich erst seit der Zweiten Republik existiert? Zwei Drittel der Befragten sehen die Entstehung der Nation Österreich zwischen 1945 und 1955 angesiedelt. 57 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind der Meinung, dass dieses Land Österreich ihnen Hoffnung gibt, und das ist auch, wie ich meine, ein legitimer und guter Zugang zu diesem Thema der Feierlichkeiten.

Ich wiederhole also: Auf Basis einer breiten Diskussion und eines differenzierten Zu­gangs zu den einzelnen Standpunkten geht es darum: Wie sehen wir die Vergan-


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