Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 65

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Europäischen Kommission gerügt beziehungsweise vor dem EU-Gerichtshof ange­klagt.

Dass es auch anders geht, Herr Bundesminister, zeigt mein Bundesland Burgenland, nämlich in Sachen erneuerbare Energieträger, Windenergie und Biomasse-Energie. – Die BEWAG und ihr Tochterunternehmen Austrian Windpower – (Abg. Bucher: Gehört das nicht zu Österreich?) – das gehört zu Österreich, aber die BEWAG ist eine Vor­reiterin in Sachen Umweltpolitik – starten eine Windenergie-Initiative ... (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Und woher kommt das Geld? Aus dem Finanzausgleich! Und wer blo­ckiert den? – Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen sowie der Abg. Lentsch.) – Ich habe keine Zeit, Edeltraud (in Richtung der Abg. Lentsch), ich muss fertig werden! (Neuerliche Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

280 Millionen € wurden investiert; 820 Millionen Kilowattstunden können den Ver­brauch von zwei Dritteln aller burgenländischen Stromkunden abdecken.

Durch diese geplanten Projekte, meine Damen und Herren, können pro Jahr 54 Millio­nen Liter Öl eingespart werden – ein weiterer Schritt in Richtung Erreichung des Kyoto-Ziels, denn die durch den Windausbau erreichte Energie entspricht einer CO2-Reduk­tion von 500 000 Tonnen jährlich und einer Einsparung von 545 Millionen Liter Erdöl im Jahr.

Sie sehen also, meine Damen und Herren, wie wichtig es ist, in weiterer Zukunft diese Form von Energiegewinnung zu unterstützen.

Wir von der SPÖ wollen einen weiteren Ausbau erneuerbarer Energieträger – und die­se Energie muss aber auch leistbar sein, und zwar für alle Menschen, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)

In diesem Zusammenhang möchte ich noch ein Thema ansprechen, das mir sehr am Herzen liegt. Wir alle – zumindest jene, die sich dafür interessieren – wissen, dass für viele Menschen mit niedrigem Einkommen oder einer Mindestpension die hohen Heiz­kosten eine enorme Belastung darstellen.

Ich frage Sie, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien: Warum sind Sie so gegen den Vorschlag, dass Menschen, die ohnehin schon enorm belastet sind, in den Wintermonaten 40 € pro Monat an Heizkostenzuschuss bekommen? (Zwischen­rufe bei den Freiheitlichen.) In unseren Augen stellt diese Aufbringung von Heizkosten ein Grundbedürfnis dar! Wir dürfen und wollen nicht zulassen, dass Menschen in der kalten Jahreszeit aus finanziellen Gründen frieren müssen! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Landeskompetenz! – Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitli­chen.)

Bis jetzt haben Sie diesen Antrag abgelehnt. Ich ersuche Sie daher noch einmal: Ge­ben Sie sich einen Ruck und überdenken Sie diese Sache! (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Ist der Niessl so schlecht, dass wir das für ihn machen müssen? – Weitere Zwischen­rufe bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Einen Satz noch zum Schluss, Herr Bundesminister: Sie dürfen nicht zulassen, dass Umweltförderungsmittel zur Aufdoppelung der Agrarförderung missbraucht werden, denn damit werden Industrie- und Ballungsgebieten Gelder entzogen, obwohl dort die größten Umweltprobleme bestehen! Ich ersuche Sie, dies zu überdenken! – Danke vielmals. (Beifall bei der SPÖ.)

12.31

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordne­ter Prinz. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


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