Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 98

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ming und Gender Budgeting so versteht, nachdem sich der Herr Innenminister da ges­tern ganz besonders hervorgetan hat mit der Bevorzugung von gleich qualifizierten Frauen in ausgewählten politisch prekären Fällen.

Das Innenministerium hat im Gleichbehandlungsbericht angegeben, man hätte jetzt die Portiersstelle mit einer Frau besetzt. – Das ändert schlagartig das gesamte Personal­wesen im Innenministerium.

Bei der Polizeireform, wo es tatsächlich um handfeste Personalfragen geht, wo Frau­en- und Männergleichbehandlung ein heißes Eisen wäre, ist der Herr Minister nicht einmal auf die Idee gekommen, dass es Gender Mainstreaming relevant sein könnte.

Als Gender Budgeting-Maßnahme gibt Minister Strasser an: die Förderung der Inter­ventionsstelle gegen Gewalt an Frauen – das finde ich echt „rührend“: jener Stelle, die er in diesem Jahr selbst gekürzt hat!

Damit bleibt nur zu hoffen, dass es besser wird. Und ich kann, glaube ich, wenn ich mir die Sache in Summe so anschaue, Ihnen, Frau Ministerin, nur empfehlen, in ein frau­enpolitisches Mentoring-Programm einzusteigen. (Beifall bei den Grünen und bei Ab­geordneten der SPÖ.)

14.38

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dipl.-Ing. Achleitner zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


14.38

Abgeordnete Dipl.-Ing. Elke Achleitner (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bundes­ministerin! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Frau Weinzinger, ich denke, es darf ein­fach nicht sein, dass etwas frauenspezifisch Positives von dieser Bundesregierung gemacht wird. Ich glaube, dass Sie ganz einfach nur das Negative sehen wollen. (Abg. Mag. Kogler: Sagen Sie es uns!)

Ich werde Ihnen jetzt einige in Zukunft sehr positive Aspekte sagen. Gehen wir einmal davon aus, dass, obwohl generelle Einsparungen angesagt sind, das Budget im Frau­enministerium um 500 000 € gestiegen ist. Das muss doch schon einmal einer der positiven Aspekte sein. (Abg. Mag. Weinzinger: Inflationsabgeltung nennt man so etwas!)

Gerade bei den Interventionsstellen, die Sie angesprochen haben, die wirklich hervor­ragende und ausgezeichnete Arbeit leisten, wird das Budget aufgestockt, sodass diese engagierten Mitarbeiterinnen ihre Arbeit fortsetzen können. Dieses Budget ist ja nur die Hälfte des Gesamtbudgets, denn die andere Hälfte kommt aus dem Innenministerium, und auch da wird das Budget nicht gekürzt.

Frau Kollegin Weinzinger, Sie haben auch angesprochen, es gefällt Ihnen nicht, dass die Karriere von Frauen gefördert wird. Wir stehen dazu, dass es eine Eigenständigkeit von Frauen gibt, und deswegen fördern wir auch. Wir sehen es auch als sehr positiv, dass die Mentoring-Offensive durch dieses erhöhte Budget weiter gefördert wird, denn ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen, ich habe selbst eine Mentee, und das bringt sehr große Vorteile für Frauen, insbesondere wenn es in den Bereich von Füh­rungsaufgaben geht.

Aber, sehr geehrte Damen und Herren, und insbesondere die Damen von der Oppo­sition, Frauenpolitik ist für uns eine Querschnittsmaterie. Das heißt, wir fokussieren uns nicht nur auf Förderungen und Möglichkeiten, die insbesondere das Budget des Frauenministeriums bietet, sondern wir betrachten das mit einem gewissen Weitblick.

 


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