Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 115

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lich am Tabakkonsum sterben, dann ist es durchaus berechtigt, dass man versucht, da ein wenig steuernd einzugreifen.

Insgesamt entstehen dadurch laut Schätzungen – und das sagt auch der Hauptver­band der Sozialversicherungsträger – Mehrkosten von rund 2 Milliarden €, und zwar mehr volkswirtschaftliche Kosten. Daher ist es, glaube ich, notwendig, dass man da schon jetzt Schritte setzt, dass man da schon jetzt gegensteuert, um damit auch bei der Finanzierung des Gesundheitssystems positive Effekte zu erzielen, denn diese wird in Zukunft nicht einfacher werden.

Insofern glaube ich, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir sind jederzeit bereit, hier konstruktiv weiterzuarbeiten. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

15.42

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Stadlbauer. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


15.42

Abgeordnete Bettina Stadlbauer (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Hohes Haus! Nein, ich werde keinen Schlussstrich unter diese Debatte ziehen! Ich kann es Ihnen nicht ersparen, noch einmal auf die Causa Schweitzer einzugehen, denn Sie ver­stehen einfach nicht, worum es dabei geht.

Staatssekretär Schweitzer hat hier eine unglaubliche frauenfeindliche Entgleisung ge­habt (Abg. Dolinschek: Was hat er denn gesagt?), hat sich nicht dafür entschuldigt, und der Präsident, der zu dieser Zeit den Vorsitz geführt hat, nämlich Präsident Prinz­horn, hat ihm nicht einmal einen Ordnungsruf erteilt!

Jedes Mal, wenn ein Handy läutet, gibt es einen Ordnungsruf, aber für solch frauen­feindliche Entgleisungen gibt es keinen! Aber was mich noch weit mehr aufregt, ist die Tatsache, dass Frauenministerin Rauch-Kallat hier stumm daneben gesessen ist, die Situation zwar beobachtet, aber keinen einzigen Satz dazu gesagt hat. – Ist das die Frauensolidarität, die die ÖVP- und FPÖ-Frauen einfordern?! Schämen Sie sich für diese Situation! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenbemerkung von Bundesministe­rin Rauch-Kallat.)

Nun ein Wort zum Gesundheitspaket, bei dem Sie sich ja heute abfeiern lassen woll­ten. Das Handlungsmuster dieser Regierung ist ja wieder einmal wunderbar zu sehen: Zuerst mit 200 Prozent Verschlechterung in die Verhandlungen gehen und dann sagen: Die FPÖ stellt sich quer, wir verhandeln das noch!, und das Ergebnis ist eine hundertprozentige Verschlechterung.

Die ÖVP stellt das jetzt so dar, als ob alles ohnehin nicht so schlimm wäre, die FPÖ ist wieder einmal umgefallen, und unter dem Strich bleibt übrig, dass die Menschen in Ös­terreich belastet werden. – Das ist Ihre Taktik, die zieht sich wie ein roter Faden durch Ihre ganze Politik, von vorne bis nach hinten, und das wird auch hier wieder sichtbar! (Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Scheuch.)

Nun zum Frauenbudget. Ich möchte gleich vorweg mit einer Legende aufräumen, und zwar mit der Legende, dass das Frauenbudget erhöht wurde. – Nehmen wir die Mittel vom Vorjahr, addieren wir dazu die Mittel der Frauengrundsatzabteilung des Wirt­schaftsministeriums ... (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Das ist jetzt ein Kochrezept?) – Hören Sie einmal zu, dann lernen Sie jetzt von mir wenigstens rechnen! (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Von Ihnen kann ich etwas lernen? Die Sorge habe ich!)

Nehmen wir die Mittel vom Vorjahr, addieren wir dazu die Mittel der Frauengrundsatz­abteilung des Wirtschaftsministeriums, die voriges Jahr noch ein eigener Bereich war,


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