Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 85. Sitzung / Seite 83

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Oder meinen Sie Österreichs Mittelstand, dem es gut geht? Vielleicht nicht allen, es geht nicht immer allen Unternehmungen gut, aber einer deutlichen Mehrheit der Unter­nehmungen geht es gut und wir tun etwas dazu: die steuerliche Entlastung und vieles andere mehr. (Die Abgeordneten Dr. Matznetter und Gradwohl: Siehe Lannach!)

Kollege Moser, Kollege Matznetter und auch Kollegin Sburny: Ich halte mich an Ihre Vorgaben. Sie haben gesagt: Reden wir über Kennzahlen, reden wir über Statistiken! Ich habe hier ein Blatt vor mir, das ich kurz referieren möchte. Es ist nichts anderes als die zusammengefasste Herbstprognose der Europäischen Kommission – Herr Kollege Matznetter, nicht ORF online von irgendetwas, sondern die Herbstprognose der Euro­päischen Union. (Abg. Gradwohl: Das war das AMS!) Es sind dies die acht Parameter, acht Größen, anhand derer die europäische Wirtschaft klassifiziert wird.

Ich darf Ihnen diese acht Kenngrößen der Wirtschaft kurz referieren, und zwar jeweils Österreichs Wert für 2005, denn es geht um das Jahr 2005, wir wollen ja gemeinsam in die Zukunft blicken, in eine für das Land noch bessere Zukunft. (Abg. Mag. Kogler: Achtung! Grasser hat auch so angefangen!) Die Gegenwart ist gut, die Zukunft wird noch besser sein. (Abg. Mag. Kogler: Genau so!)

Erstens Wachstum: Wachstum ist ja letztlich alles. Das sehen mittlerweile auch Sie so. Wachstum schafft Arbeit und Arbeitsplätze, das wollen wir, das brauchen wir. Der Aufschwung ist da und damit das Wachstum. Die Europäische Kommission sagt Österreich im nächsten Jahr 2,4 Prozent plus voraus. Kollege Mitterlehner, du hast ge­sagt, dass es heuer 2 Prozent werden, das dürfte es wohl werden. 2,4 Prozent – europäischer Durchschnitt: 2,3 Prozent, Österreich liegt also ein Zehntel darüber.

Zur Arbeitslosenquote: Frau Kollegin Silhavy, ich pflichte Ihnen vollkommen bei, jeder Arbeitslose, jede Arbeitslose ist eine/r zu viel. (Abg. Dr. Matznetter: Wie viele waren es in den neunziger Jahren?) – Ich weiß schon, Herr Matznetter, bei diesen Kennzahlen, die zu unseren Gunsten und zu Ihren Lasten sprechen, werden Sie immer besonders nervös und besonders laut, aber ich habe die Kraft des Mikrophons bei mir und lasse mich durch Sie höchstens motivieren und ganz sicher nicht einengen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Jarolim: Machen Sie doch einen ehrlichen Vergleich!)

Wir reden jetzt nicht über Justizpolitik, Herr Kollege Jarolim, das ist ein anderes Mal am Tapet. – Bleiben wir beim Thema der Arbeitslosenquote! Österreichs Prognose beträgt laut EU-Kommission für das nächste Jahr 3,9 Prozent. Offen gestanden, sagen mir meine Leute, dass das ein wenig optimistisch ist. Ich sage das auch, aber ich referiere Ihnen die Werte der Kommission, also 3,9 Prozent. Dagegen die EU der 25: 9,1 Prozent.

Inflationsrate, Geldentwertung: Österreich im nächsten Jahr 1,8 Prozent, Europäische Union 2,1 Prozent.

Beschäftigung: Österreich ein Plus von 0,7 Prozent, die Europäische Union ebenfalls ein Plus von 0,7 Prozent, da sind wir also im nächsten Jahr wahrscheinlich euro­päischer Durchschnitt. Mich würde auch freuen, wenn wir besser wären, das sind wir aber laut derzeitiger Prognose nicht.

Ein Parameter, der in den letzten Jahren in Österreich und auch sonst wo dramatisch unterschätzt worden ist, ist die Produktivitätsentwicklung. Österreichs Produktivität wird im nächsten Jahr um 1,7 Prozent zunehmen. Die Produktivität innerhalb der Euro­päischen Union der 25 – und hier sind die stark wachsenden neuen zehn Mitglied­staaten dabei – weist plus 1,6 Prozent aus, in der Europäischen Union der 15 nur plus 1,4 Prozent. Also sind wir auf diesem Gebiet wiederum deutlich besser.

 


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