Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 86. Sitzung / Seite 67

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Der größte Teil der Mittel, der für Familien zur Verfügung gestellt wird, kommt aus dem FLAF, der seit 2003 defizitär ist. Jugend- und Seniorenmaßnahmen machen nur einen Bruchteil des Gesamtbudgets aus. Tatsache ist aber, dass die Mittel nicht weniger werden, sondern es geht um die Frage der Verteilung der vorhandenen Mittel und vor allen Dingen um die Prioritäten der Politik.

Herr Bundesminister! In einer Anfragebeantwortung bei den Budgetausschusssitzun­gen meinten Sie, dass wesentliche Förderungsschwerpunkte Projekte zum Thema „Familienkulturen“ sind. Meiner Meinung nach geht es bei dieser Kultur um den Um­gang der Menschen, die miteinander leben, füreinander Verantwortung tragen und ge­meinsam ihr Leben gestalten. Es geht um Familien in den unterschiedlichsten Formen und in den unterschiedlichsten Lebensbereichen.

Mütter und Väter haben eine partnerschaftliche und gleichberechtigte Rolle innerhalb ihres Familienverbandes beziehungsweise wollen eine solche verwirklichen, aber die Väter sind oftmals von diesem sehr sozialen Prozess ausgeschlossen oder können diese Rolle aus den verschiedensten Gründen nicht wahrnehmen – das unter dem Gesichtspunkt, dass immer mehr Männer – Väter! – eine aktive Rolle im Leben ihrer Kinder einnehmen wollen – ein Wunsch, der von vielen Seiten unterstützt und befür­wortet wird. – Deshalb meine beziehungsweise unsere vollste Unterstützung für die Forderung nach einem Vaterschutzmonat, gerade auch bei den laufenden Budgetde­batten!

Aktive Vaterschaft, meine Damen und Herren, bedeutet, sein Kind zu lieben und ihm das auch zu zeigen und spürbar zu machen. „Mann“ braucht dazu aber Zeit – Zeit, die nur durch gesetzliche Regelungen gewährleistet und garantiert werden kann. Gerech­tigkeit zwischen den Geschlechtern und ein erfülltes Leben mit Kindern und für Kinder wird nur dann möglich sein, wenn Väter damit beginnen, sich der Betreuung und der Pflege ihrer Kinder anzunehmen – je früher, desto besser. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Steibl: Aber Sie wissen schon, dass die Väter ... Kinderbetreuungsgeld bekommen können!)

Der erste Monat nach der Geburt bietet unserer Meinung nach – und auch nach der Meinung vieler anderer – eine einmalige Chance für Männer, aktiv an der Entwicklung des Kindes vom ersten Tag nach der Geburt an teilzunehmen und dadurch auch Müt­ter und Frauen zu entlasten. (Abg. Steibl: Ja, das ist noch der Mutterschutz!)

Kolleginnen und Kollegen von den Regierungsparteien! Geben Sie Ihrem Herzen einen Stoß und schließen Sie sich unseren Vorschlägen an! Kinder brauchen ihre Väter, Frauen brauchen Entlastung, und die Gesellschaft braucht stabile, sichere und harmo­nische Familien. (Abg. Steibl: Aber Sie wissen schon, die Männer haben auch die Möglichkeit zur Kinderbetreuung! Vorher ist es der Mutterschutz!) Das, KollegInnen, wäre absolut fair und absolut gerecht! (Beifall bei der SPÖ.)

12.39

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Höllerer. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


12.39

Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werter Herr Bun­desminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte mich gerne auf die Debat­tenrede der Frau Abgeordneten Silhavy beziehen. Jene hat behauptet, dass die Bau­ern auf Grund des hohen Bundeszuschusses zu den Pensionen sehr bevorzugt wer­den, obwohl sie natürlich weiß, dass es gerade in der Berufsgruppe der Bauern eine sehr schlechte Struktur gibt und dass mittlerweile ein aktiver Bauer, eine aktive Bäuerin auf 1,2 Pensionisten oder Pensionistinnen kommt.

 


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