die ausgebildeten Soldatinnen wieder das
Heer verlassen. Ich würde Sie bitten, da den Daumen draufzulegen und einen
Schwerpunkt zu setzen. – Danke. (Beifall
bei der SPÖ.)
15.00
Präsident Dr. Andreas Khol: Da es nun 15 Uhr ist, unterbreche ich die Verhandlungen über die Beratungsgruppe XII, damit die verlangte Behandlung einer Dringlichen Anfrage gemäß der Geschäftsordnung um 15 Uhr stattfinden kann.
Dringliche Anfrage
der Abgeordneten Dr. Erwin
Rasinger, Barbara Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen betreffend
Sicherstellung einer erstklassigen Versorgung der Bevölkerung mit
Gesundheitsdienstleistungen (2334/J)
Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gelangen zur dringlichen Behandlung der schriftlichen Anfrage 2334/J.
Da diese inzwischen allen Abgeordneten zugegangen ist, erübrigt sich eine Verlesung durch den Schriftführer.
Die Dringliche Anfrage hat folgenden Wortlaut:
Seit Wochen beherrscht die Diskussion
über gesundheitspolitische Maßnahmen heimische und internationale Medien sowie
die Bevölkerung. Gestern, Dienstag, hat der Ministerrat wichtige
Weichenstellungen für die grundsätzlichen Ziele, künftigen Strukturen und
deren Finanzierung beschlossen. Unabhängig von der bevorstehenden parlamentarischen
Behandlung dieser Gesetzesvorlagen im Gesundheitsausschuss und im Plenum des
Nationalrates soll durch diese dringliche Anfrage eine erste Erörterung des
wichtigsten Reformpaketes im Bereich der Gesundheitspolitik seit Jahren
erfolgen.
Gesundheitspolitik – und daher jede
Form der Gesundheitsreform – darf sich nie allein auf die Frage von Kosten
und Technik beschränken. Gesundheit bedeutet auch mehr als nur Abwesenheit von
Krankheit. Die WHO definiert Gesundheit daher als Zustand eines vollständigen körperlichen,
geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur als das Freisein von
Krankheit und Gebrechen.
Aufgabe des Gesundheitssystems ist es,
die Menschen umfassend bei der Erhaltung ihrer Gesundheit zu unterstützen und
im Krankheitsfall rasch und effektiv zu helfen. Es ist notwendig diese Vorgaben
zu operationalisieren und ihre Erfüllung an konkret messbaren Fakten zu
überprüfen.
Der notwendige technische Fortschritt
und die Forschung in der Medizin, die Strukturreformen im Gesundheitswesen
sowie die Diskussion über Gesundheitskosten verstellen uns den Blick nicht
darauf, dass es letztlich um eine höhere Lebensqualität für den einzelnen geht.
Wobei kranke Menschen selbstverständlich erwarten, dass ihre subjektiven
Ängste und Sorgen ernstgenommen werden.
Der Wandel vom passiven zum aktiven
Gesundheitsbegriff schließt ein, dass der einzelne für sein eigenes
Wohlergehen auch selbst Mitverantwortung trägt. Zur künftigen Grundeinstellung
gegenüber dem reinen Abrufen von medizinischen Leistungen gehört die persönliche
Verantwortung zur gesunden Lebensführung und damit eine aktive
Gesundheitsförderung. Moderne Gesundheitsförderung wird dabei darauf zielen,
allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu
ermöglichen. Darüber hinaus sind auch entsprechende Vorsorgeprogramme
anzubieten.