Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 86. Sitzung / Seite 103

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Abschließend möchte ich mich bei Ihnen, Herr Minister, als einer der Jungen hier dafür bedanken, dass Sie sich für Lehrlinge in Ihrem Ressort einsetzen und mit Ende des Jahres 200 Lehrlinge in Ihrem Ressort haben. Sie haben damit die Zahl verdoppelt. Im Namen der Jugend danke ich dafür! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

14.55

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Hagenhofer. – Bitte.

 


14.55

Abgeordnete Marianne Hagenhofer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Herr Minister, anlässlich des Budgethearings haben Sie gemeint, dass wir bei KIOP auf einem sensationell guten Weg sind und dass Ihrerseits Schwerpunkte in der Ausbildung vorgesehen werden. Das stimmt so. Es ist allerdings auch eine Kluft zwischen den Worten und der Realität festzustellen.

Ich war auch in Sarajevo mit und konnte mich in Gesprächen im Camp in Butmir davon überzeugen, worin tatsächlich die Problematik liegt, die heute schon oft angesprochen wurde, nämlich bei den Kugelschutzwesten, Kampfanzügen, aber auch beim begrenz­ten Equipment für Spezialeinsätze, zum Beispiel Kameras.

Herr Bundesminister! Ich musste außerdem erfahren – das haben mir Damen gesagt, denn im Camp Butmir sind auch Damen –, dass die Ausbildung beziehungsweise die Anwerbung zu „honighaft“ geschieht. Die Damen meinten – das mag vielleicht auch ein Grund für die hohe Drop-out-Quote sein, die die Frauen beim Heer nach der Ausbil­dung haben –, es wäre notwendig, ein bis zwei Schnuppertage mit einem Eingewöh­nungsmarsch zu machen und nicht nur einen Karrieretag im Jogginganzug und in Schuhen, bei dem die Hindernisbahn weit entfernt ist. Sie glauben auch, dass eine Stärkenförderung für Frauen im Heer notwendig ist – Schwächere haben auch Stärken, und diese Stärken sollen gefördert werden. Das wollte ich Ihnen sagen.

Zur „honighaften“ Anwerbung, Herr Minister: Es gibt einen Folder, der im Zusammen­hang mit KIOP aufruft, der junge Leute anspricht oder ansprechen soll. Die Überschrift lautet: Abenteuer, Teamgeist und Geld. – Herr Minister, wie ich Sie kenne, haben Sie diesen Folder nicht gesehen, denn ein Abenteuer sind internationale Einsätze nicht! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Höchste Verantwortung, höchste Anstrengung und natürlich auch höchste Pflichterfüllung sind notwendig.

Ich möchte Sie bitten, Herr Minister, im Sinne derer, die in einen Einsatz gehen, diesen Folder mit der Bezeichnung „Abenteuer“ einzuziehen, um nicht falsche Versprechun­gen in diese Richtung zu machen.

Ich möchte noch etwas sagen, das mir ein besonderes Anliegen ist. Wir haben gehört, auch vom Herrn Bundesminister, dass das Equipment, wenn ich es jetzt zusammenge­fasst sage, im Zulauf ist. Wenn man sieht, wie unsere Soldaten, unsere Führungskräfte international arbeiten, kann man nur sagen: Die machen aus allem etwas! Sie machen daraus so etwas, dass mir im persönlichen Gespräch der Kommandierende der US-Army und der Kommandierende der französischen Armee gesagt haben: Seien Sie stolz auf Ihre Soldaten, auf Ihre Führungskräfte im Heer, wir, die Internationalen, kön­nen von ihnen lernen! Aber im Unterschied zu unseren Soldaten haben die alle die komplette Ausrüstung, unsere nur die Hälfte – das kann es ja nicht sein. (Präsident Dr. Khol übernimmt wieder den Vorsitz.)

Herr Minister! Ein letztes Wort zum Schwerpunkt Budget und Bildung. Die Frauenförde­rung geht mir in diesem Budget ab. Ich kann nirgendwo herauslesen, dass ein entspre­chender Schwerpunkt speziell da gesetzt wurde, wo die hohe Fluktuation besteht, wo


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