Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 87. Sitzung / Seite 174

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einseitiges Bild gezeichnet wird? Auch die Kolleginnen und Kollegen von den Grünen betrifft das.

Ich möchte ein für allemal hier klarstellen, dass der Großteil der Unternehmer, der Firmen in Österreich weniger als 10 Mitarbeiter hat. Das sind kleine und kleinste Strukturen, die Sie hier ständig angreifen. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Aber die machen Gewinne und sind daher böse!) Und dagegen verwahre ich mich, das möchte ich klarstellen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Über 90 Prozent dieser kleinen Firmen beschäftigen über 66 Prozent aller Erwerbs­tätigen, um Ihnen heute auch noch eine Zahl mitzugeben. Und bitte lösen Sie sich auch davon, dass sich diese Unternehmerinnen und Unternehmer auf Kosten der anderen bereichern oder von denen profitieren. Wir Unternehmer werden mit unserem Beitrag in der Höhe von 17,5 Prozent genauso viel beziehungsweise mehr leisten als die Angestellten mit ihren 10,25 Prozent und die Bauern mit ihren 15 Prozent.

Kurz zur Erinnerung: Wir zahlen auch Dienstgeberbeiträge in der Höhe von 12,55 Pro­zent; das erwähne ich nur, damit Ihre Rechnungen stimmen.

Denken wir dann noch an die Pensionsbeitragszahlungen, die durch Kindererzie­hungszeiten, den Präsenzdienst oder die Familienhospizkarenz zu Stande kommen! Diese werden ja unter anderem vom FLAF übernommen werden. Der Familien­lastenausgleichsfonds wird zu über 80 Prozent von den Unternehmern und Unterneh­merinnen, also von den Arbeitgebern, gespeist und nicht, wie gestern von einem Kollegen angenommen wurde, von den Arbeitnehmern. Nun wissen Sie auch, wer hinter dem FLAF steht.

Wichtig war uns auch, dass es gelungen ist, den Mindestbeitrag der Pensionsbeiträge in der Höhe von über 1 000 € auf 316 € für die Unternehmerinnen und Unternehmer zu senken, weil dadurch wieder Kapital frei wird, das einerseits in die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen investiert werden kann und andererseits auch der Sicherung des Betriebes dient.

Grundsätzlich bin ich überzeugt davon, dass den Sozialpartnern etwas Wesentliches gelungen ist, dass sie einen wesentlichen Beitrag zu diesem Gesetz geleistet haben.

Bezüglich der soziodemographischen Daten wissen Sie, dass wir einfach zu wenig Kinder haben. Wir wissen in der Wirtschaft heute schon, dass wir in Zukunft mehr Arbeitskräfte brauchen werden. Wir werden die Älteren brauchen, und wir werden die Frauen brauchen. Wir sehen, wie sich die Zahlen derzeit entwickeln. Es fehlen uns die Facharbeiter und Facharbeiterinnen nicht nur im Tourismus, bei den Kfz-Spenglern, sondern auch im Pflegebereich. Es gibt darüber hinaus sehr viele Bereiche, für die wir heute schon zu wenig Facharbeiter und Facharbeiterinnen haben.

Das heißt, wir gehen davon aus, dass sich nicht nur die Wirtschaft dahin gehend so entwickeln wird, dass wir mehr Arbeitsplätze schaffen können, sondern wir brauchen auch auf Grund der demographischen Entwicklung in Zukunft vermehrt ältere Men­schen im Arbeitsprozess.

Nun möchte ich eine Brücke herstellen zwischen Frauen und Selbständige. Frau Kollegin Sburny hat gesagt, es gebe weniger Chancen für Frauen in der Erwerbs­tätigkeit. Es sind schon jetzt ein Drittel aller Unternehmer Frauen. Haben Sie das gewusst? – Ich denke, diese Unternehmerinnen arbeiten quer durch alle Bereiche. (Abg. Sburny: Schauen Sie sich einmal genau an, wer das Kapital hält!) Das sind Gewerbetreibende, das sind Agenturen, die sich mit den neuen Medien beschäftigen. Wir haben in allen Bereichen Frauen.

 


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