einmal Manns und Frau genug waren, dafür offen einzustehen. Dass das in diese Regelung hineinversteckt wurde, das ist eigentlich eine Ungeheuerlichkeit! Das zeigt nur, warum man das letztendlich hier zu diesem späten Zeitpunkt eingebracht hat!
Das zieht sich so durch, ob das im Sozialausschuss war, in der Art und Weise, wie man mit dem Sozialausschuss umgegangen ist, als auch in der Art und Weise, wie man das gestern hier dargebracht hat.
Wissen Sie, ich habe mir die Rede des Abgeordneten Neugebauer sehr genau angehört. Wir haben alle gelauscht, der Mann ist schon länger in der Politik, er kennt sich aus. Er weiß, wie man hier spricht, er weiß, wie man Verhandlungen führt, keine Frage! Aber so einfach kann man es sich nicht machen, dass man ununterbrochen ... (Abg. Mag. Wurm: Da sagt er „Gansl“!) Ja, aus der Tierwelt! Ein Gansl isst man dann, wenn es knusprig ist! – das sagt er zu einer Pensionsharmonisierung, bei der am Schluss für manche nur die Knochen, die Haut oder ein mageres Suppenhuhn übrig bleiben; wenn wir schon in dieser Sprache sind. Da wäre Selbstkritik des Abgeordneten Neugebauer angebracht, wenn er sich hier herstellt!
Wenn er dann noch sagt, die Grünen gehen „mit den Hendln“ schlafen und stehen in der Früh so auf, und außerdem meint, 13 Stunden genügen ja für die Formulierung, eigentlich die Neuformulierung des Antrages, dann sieht man daran die ganze Geringschätzung, die er eigentlich gegenüber dem Parlament, gegenüber der Opposition und gegenüber einem vernünftigen demokratischen Prozess im Parlament hat. (Abg. Dr. Glawischnig: Er weiß gar nicht, was das ist, Parlamentarismus!)
Das möchte ich hier in aller Deutlichkeit kritisch erwähnen und kritisch aufarbeiten. Ich meine, es wäre auch Ihrerseits angebracht, dass Sie hiefür entsprechend kritische Worte finden. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
Wenn dann noch Abgeordneter Lopatka herausgeht – das ist heute ein sehr ernster Tag, mit Beschlüssen mit Folgewirkungen für die Jungen, für Frauen, für Arbeiter, für Angestellte, für viele, ein wirklich ernster Tag mit nachhaltigen Folgen, davon müssen wir wirklich ausgehen; da kann ich das nicht auf dem Niveau von Gansln, Hühnern, Hendln und so weiter führen. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Das müssen Sie gerade sagen!) Das zeigt ja nur, dass man hier über Einzelschicksale einfach drüberfährt, wie man in Wirklichkeit schon distanziert und abgehoben ist und eigentlich auch ein Symbol der Arroganz der Macht darstellt!
Der Höhepunkt war dann, dass sich Abgeordneter Neugebauer zum Herrn Bundeskanzler umgedreht hat, ihn gelobt und gesagt hat: Verdammt noch mal, waren Sie ein harter Verhandlungspartner! (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPÖ.) Na, das war der Gipfel, finde ich! Gerade dass er nicht mit dem Auge gezwinkert und gesagt hat (Zwischenruf der Abg. Dr. Brinek): Wolfgang, das haben wir wieder ordentlich gut gemacht! In der Nacht haben wir so getan, als ob wir verhandelt hätten, aber ausgemacht war es eh schon lang!
Das ist die Art von politischer Kultur, die in der Bevölkerung dazu führt, dass die Politik insgesamt in Verruf kommt. (Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Das war das Beispiel dafür, vor laufender Kamera! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
Ein letztes Wort noch, und zwar zum Abgeordneten Lopatka. Wenn er das jetzt immer macht, dass er hier seine Presseaussendungen vorliest, dann brauchen wir sie weiter nicht zu lesen, schlage ich vor, weil er es ohnehin in diesem Rahmen macht. Aber zu einfach haben Sie es sich heute damit gemacht, Herr Abgeordneter Lopatka, uns zu sagen, dass es uns nicht um die Sache gegangen ist. Erstens haben wir uns hingesetzt und mitverhandelt (Zwischenruf des Abg. Mag. Donnerbauer), haben wir uns wirklich bemüht, in dieser Verhandlung auch seitens der Sozialpartner konstruktiv