Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 89. Sitzung / Seite 33

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

chen kann. Das geht ganz einfach nicht! Das würden die Österreicherinnen und Öster­reicher auch nicht verstehen.

In ganz Europa müssen diese beiden Arten von Kriminalität bekämpft werden. Es ist auch so, dass sich der Europäische Rat der Innen- und Justizminister am 25. und 26. Oktober ein Mehrjahresprogramm betreffend Justiz und Inneres zum Ziel gesetzt hat. Seit Mitte der neunziger Jahre ist es so, dass gerade der Kriminaltourismus und das organisierte Verbrechen in ganz Europa ein Thema sind. Diesbezüglich müssen Maßnahmen getroffen werden. Es würde uns natürlich sehr freuen, wenn Sie Anfang des nächsten Jahres einem Asylgesetz zustimmen, das solche Verschärfungen ein­baut. Dann können Sie zeigen, welche Lösungsvorschläge Sie haben und was Sie tun wollen, damit Asylverfahren verkürzt werden und sich Asylwerber, die straffällig gewor­den sind, nicht weiter in Österreich aufhalten können. Da können Sie dann zeigen, welche Lösungsansätze Sie haben. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Gerade jenen, die wirklich Asyl benötigen, soll dieses schneller gewährt werden. Herr Kollege Posch hat kritisiert, dass Herr Kollege Scheibner bei der Festveranstaltung „25 Jahre Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich“ war. – Ich meine, dass ge­rade die SPÖ in Wien zeigt, wie sie das Thema Integration wirklich behandelt. Ich selbst gehe zu islamischen Religionsgemeinschaften und mache dort immer wieder klar, was betreffend Integration wirklich notwendig ist. Sie sagen immer, Ausländer müssen nicht Deutsch können, um sich zu integrieren. (Abg. Öllinger: Das ist unglaub­lich! – Abg. Parnigoni: Wer sagt das?) – Setzen Sie doch bitte einmal andere Maß­nahmen zum Thema Integration in Wien! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Das sind doch alles nur Lippenbekenntnisse! Auch zum Thema Sicherheit geben Sie nur Lippenbekenntnisse ab. Ich habe mir den Spaß gemacht und bin auf Ihre Home­page gegangen. Dort habe ich gesehen, Ihr Sicherheitskonzept umfasst gerade einmal 355 Wörter. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Oh!) Es ist überhaupt nicht ausgestaltet, und Sie bringen darin überhaupt keine Lösungsvorschläge!

Sie haben noch die Möglichkeit, zum Beispiel beim nächsten Tagesordnungspunkt, der Polizeireform zuzustimmen, damit Sie endlich einmal den Österreicherinnen und Öster­reichern zeigen, dass es Ihnen ernst ist und Sie sich nicht nur herstellen, kritisieren und alles für schlecht erklären. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

10.50

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Wurm. – Bitte.

 


10.50

Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte ZuhörerInnen auf der Galerie und ZuseherInnen im Fernsehen! Wenn die Vorrednerin gesagt hat, dass sie sich gewundert hat, dass der Verfassungs­gerichtshof – ich glaube, so ähnlich hat es gelautet – Teile des Asylgesetzes aufgeho­ben hat, und wir ja nur zuzustimmen hätten müssen, dann, so glaube ich, hat sie sehr vieles von der österreichischen Bundesverfassung nicht verstanden. Der Rechtsstaat garantiert, dass die Verfassungsrichter autonom und allein entscheiden können. – Gott sei Dank! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Seit Wochen wird nun das Thema Asylwerber in den Medien behandelt und immer wieder von FPÖ- und ÖVP-Politikern über – unter Anführungszeichen – „straffällig“ gewordene Asylwerber berichtet. In diesem Zusammenhang möchte ich im Besonde­ren Herrn Innenminister Strasser erwähnen. Herr Strasser hat in einem „Standard“-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite