beim
nächsten PISA-Vergleich von einem der besten Plätze Europas zur Weltklasse
aufrücken.“
Nach
der Veröffentlichung der PISA-1-Studie im Jahr 2001 hat der
EU-Bildungsministerrat im Frühjahr 2002 die Zielsetzung beschlossen, die
Anzahl der leseschwachen SchülerInnen um 20 % zu reduzieren. Nach dieser
Sitzung erklärte BM Gehrer diese Zielsetzung für zu wenig ambitioniert. Die
Zahl der leseschwachen SchülerInnen in Österreich müsse nicht nur um 20 %,
sondern sogar um 50 % reduziert werden.
Erreicht
werden sollte das Ziel durch das Projekt Lesefit. Immer dann, wenn wir nach
konkreten Maßnahmen in Folge der PISA-1-Studie gefragt haben, nannte BM Gehrer
dieses Projekt. Für Lesefit wurden von 2002 bis 2004 insgesamt
280.000 Euro budgetiert. Das Budget für das Jahr 2004 betrug
70.000 Euro. Mit dieser Schmalspurförderung konnten selbstverständlich
keine breitenwirksamen Maßnahmen gesetzt werden. Lesefit ist kein
Förderprogramm für leseschwache SchülerInnen. Das Programm dieses in
Kooperation mit dem Buchklub durchgeführten Projekts besteht im Wesentlichen
aus einer Broschüre für Eltern und einem für Volksschulen entwickelten
Lesetest. Hilfestellungen für die LehrerInnen oder zusätzliche Förderstunden
sind nicht vorgesehen.
Die
Reaktion von Frau BM Gehrer auf die Ergebnisse der neuen PISA-Studie unterschied
sich wesentlich von jener im Jahr 2001. Jetzt waren nicht mehr die von der
Bundesregierung geschaffenen Rahmenbedingungen verantwortlich, nein, diesmal
waren die Eltern schuld. "Es gibt viele Bereiche, die zusammenwirken. Die
Eltern sind dafür mitverantwortlich. Sie nehmen sich immer weniger Zeit für die
Kinder und es müssen viele grundsätzliche Aufgaben von den Schulen und Lehrern
übernommen werden", sagte die Ministerin dem STANDARD. (2. 12. 04)
Die
wesentlichen Erkenntnisse aus PISA 2003
Schulkarriere
Erstmals
weist die Österreichauswertung der PISA-Ergebnisse in den Bereichen Lesen und
Naturwissenschaften eine Aufgliederung nach der bisherigen Schulkarriere auf.
Diese Differenzierung ist von hoher Bedeutung, weil der Test bald nach einer
wesentlichen Schnittstelle im österreichischen Bildungssystem, nämlich dem
Übergang von der 8. zur 9. Schulstufe gemacht wird. Die beunruhigend
schlechten Ergebnisse im Bereich der polytechnischen Schulen und der Berufsschulen
sind daher kaum auf den Unterricht in diesen Schultypen zurückzuführen,
sondern auf die vorangegangene Schulkarriere.
Die
Ergebnisse von vormaligen AHS-UnterstufenschülerInnen und HauptschülerInnen
weisen enorme Unterschiede auf.
Punktemittelwerte
von AHS-UnterstufenschülerInnen und HauptschülerInnen
Gebiet |
AHS-Unterstufe |
HauptschülerInnen |
Mathematik |
572 |
484 |
Lesen |
567 |
465 |
Zum Vergleich: Im Jahr 2000 hatte Österreich bei der Lesekompetenz von 15jährigen ein Ergebnis von 507 Punkten, jetzt von 491 Punkten. Dieser Unterschied von 16 Punkten bewirkte einen Rückfall von Platz 11 auf Platz 20. Der Unterschied von 88 Punkten in Mathematik und ca. 100 Punkten in der Lesekompetenz zwischen AHS-