UnterstufenschülerInnen
und HauptschülerInnen ist um ein Vielfaches höher. In der Lesekompetenz ist
dieser Unterschied größer als jener zwischen dem Siegerland Finnland und
Uruguay an 34. Stelle.
Von
den „RisikoschülerInnen“ – d.h. jenen, die am schlechtesten
abschnitten – besuchten im Bereich Mathematik und bei der Lesekompetenz
jeweils nur 3 % vorher eine AHS. Die Mathematik-RisikoschülerInnen gingen
zu 84 % in Hauptschulen, 13 % machten keine Angabe über die vorige
Schulkarriere. Die RisikoschülerInnen im Bereich Lesekompetenz besuchten zu
86 % vorher eine Hauptschule, 11 % machten keine Angabe.
Schultypen
Auch
wenn nach Schultypen differenziert wird, ist ein bemerkenswerter Trend festzustellen.
Die Leistungen der AHS-SchülerInnen sind von PISA 1 bis PISA 2
konstant geblieben (leichte Steigerung in Lesen, leichter Rückgang in
Naturwissenschaften, Mathematik wird wegen erweiterter Befragung nicht
verglichen). Im Bereich Berufsbildende Höherer Schulen gab es zwar Rückgänge,
mit Ausnahme der Mädchen in Naturwissenschaften aber nicht signifikant. In
Berufsbildenden Mittleren Schulen, Berufsschulen und Polytechnischen Schulen
sind die Rückgänge signifikant. Dramatisch ist dabei, dass die Ergebnisse der
Burschen in diesen Bereichen regelrecht einbrechen.
Das
früh segregierende österreichische Schulsystem führt zu immer größeren Leistungsstreuungen,
weil die Unterschiede zwischen vormaligen HauptschülerInnen und
AHS-UnterstufenschülerInnen enorm groß sind. Die Ergebnisse in den Schultypen
mit geringeren Anforderungen wurden von 2000 bis 2003 signifikant schlechter.
Ohne schulorganisatorische Änderungen ist diesem Problem nicht beizukommen.
Geschlechteraspekt
Die
Aufschlüsselung nach Schultypen weist auf eine weitere sehr ernst zu nehmende
Entwicklung hin. Die Burschen erbringen zwar aufgeschlüsselt nach Schultypen
außer im Lesebereich bessere Ergebnisse. Während bei Mädchen der Trend zu
höheren Abschlüssen allerdings anhält, ist das bei den Burschen nicht in
diesem Ausmaß der Fall. Dadurch ergibt sich z. B. in dem Testbereich
Problemlösen die auf den ersten Blick unerklärlich scheinende Situation, dass
Burschen in allen Schultypen bessere Leistungen erbringen als Mädchen, die
Mädchen aber im Gesamtergebnis besser liegen als die Burschen, weil mehr von
ihnen Schulen mit höherem Bildungsniveau besuchen.
Österreich
muss sich um eine stark wachsende Gruppe männlicher „Risikoschüler“ kümmern.
Schulorganisation
Schon
die erste PISA-Studie hat auf schulorganisatorische Handlungsnotwendigkeiten in
Österreich hingewiesen:
„Österreich
und Deutschland sind Länder, in denen vom durchschnittlichen wirtschaftlichen,
sozialen und kulturellen Status der Schulen ein erheblicher Einfluss auf die
Schülerleistungen ausgeht.“ (PISA 2001, S. 238)
„Um die Qualität und Gleichheit im Bildungswesen in solchen Ländern zu steigern, müsste den Unterschieden zwischen den Schulen besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Der Abbau der sozioökonomischen Segregation zwischen den Schulen