Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 89. Sitzung / Seite 105

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solchen Straßen. Vor Erlassung eines Bescheides sind aber die davon berührten Län­der und Gemeinden zu hören.

Ein weiteres Anliegen des Entwurfes ist die klarere Regelung der Zuständigkeit der UVP-Behörden im Zusammenhang mit Enteignungen. Diese sollen in Zukunft in weni­gen Bereichen von der UVP-Behörde durchgeführt werden.

Durch diese Novellierung wird es zu einer Straffung des Verfahrens und somit zu einer Effizienzverbesserung kommen. Die Umweltverträglichkeitsprüfung hat sich in den zehn Jahren ihres Einsatzes zu einem effizienten Instrument der Umweltvorsorge und der Nachhaltigkeit entwickelt. Die UVP ist inzwischen anerkannter Standard bei der Genehmigung von Großvorhaben.

Insgesamt wurden in den letzten zehn Jahr zirka 620 Verfahren eingeleitet – eine ein­drucksvolle Bilanz, die zeigt, dass sich das UVP-Gesetz bewährt hat. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

15.01

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Ich unterbreche nunmehr die Verhandlung über diese Tagesordnungspunkte, damit die verlangte Behandlung einer Dringlichen Anfrage gemäß der Geschäftsordnung um 15 Uhr stattfinden kann.

Dringliche Anfrage

der Abgeordneten Dr. Alexander Van der Bellen, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur betreffend 10 Jahre Bildungsministerin Gehrer – PISA-Absturz: Sind die Eltern schuld? (2381/J)

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Wir gelangen zur dringlichen Behandlung der schriftlichen Anfrage 2381/J.

Da diese inzwischen allen Abgeordneten zugegangen ist, erübrigt sich eine Verlesung durch den Schriftführer.

Die Dringliche Anfrage hat folgenden Wortlaut:

Im Dezember 2001 wurde die erste PISA-Studie veröffentlicht. Die Ergebnisse der ös­terreichischen SchülerInnen lagen bei diesem Vergleich von 31 Ländern im guten Mit­telfeld. In Österreich grassierte das Cordoba-Placebo. Das Wichtigste schien vor allem für viele PolitikerInnen der ÖVP zu sein, dass Österreich besser als Deutschland abge­schnitten hatte. Die Kommentierung der deutschen Ergebnisse durch Bildungsministe­rin Gehrer fand auch in der deutschen Presse Beachtung:

„Die besten Ergebnisse im deutschsprachigen Raum verbuchte Österreich. Entspre­chend selbstzufrieden klangen die Wiener Reaktionen. ÖVP-Bildungsministerin Elisa­beth Gehrer beschränkte sich zunächst darauf, die Lehrerinnen und Lehrer zu loben. Ein wenig Spott über den Absturz Deutschlands konnte man sich nicht verkneifen.“ (Die Zeit)

Eine verantwortungsvolle Bildungspolitik hätte sich schon damals nach oben orientie­ren müssen statt einen Mittelfeldplatz zu feiern und sich selbst zu beweihräuchern. Statt dessen ließ BM Gehrer Plakate unter dem Titel "Österreichs Schulen zählen zu den besten Europas“ mit Presseartikeln drucken, die sich vielfach auf die einseitige Darstellung des Ministeriums stützten. Das Plakat enthielt auch ein Schreiben von Bil­dungsministerin Gehrer mit folgenden Zitaten: „In Europa zu den ersten fünf zu gehö­ren und weltweit zum obersten Drittel, zeigt, dass die österreichische Bildungspolitik Rahmenbedingungen geschaffen hat, die gute schulische Leistungen fördern.“ Und weiter: „Jetzt kommt es darauf an, sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen, damit wir


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