Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 89. Sitzung / Seite 116

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len nach Leseüberprüfung. Es gibt die Zuschläge für Kinder mit nicht deutscher Mutter­sprache. Es gibt die Lesemesse „Lesetopia“, die jedes Jahr durchgeführt wird. Es gibt die Lehrerweiterbildung im Lesescreening. Wir haben das Lesescreening erarbeitet und gekauft. Wir haben eine Informationsbroschüre und Lesebroschüre für alle Eltern gemacht. Wir haben die Lehrerausbildung auch dahin gehend erweitert, dass die Leh­rer das Lesefördern machen.

Wir werden in den nächsten Jahren 2 Millionen € jährlich ... Na, Moment, wie viel ist es? Wir werden in den nächsten Jahren 12 Millionen € jährlich für zusätzliche Förder­maßen ... 2 Millionen € (Abg. Öllinger: 12 oder 2?) 12 Millionen €. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Moment! 48 Millionen € in vier Jahren. Wir werden 12 Millionen € jährlich ausgeben. (Abg. Riepl: 4 mal 12 ist 48! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ. – Präsi­dent Dipl.-Ing. Prinzhorn gibt das Glockenzeichen.)

Wir werden 12 Millionen € jährlich zusätzlich für etwa 450 Dienstposten ausgeben. Wir haben die Methodik in den Volksschulen in der Richtung geändert, dass es weniger Lückentexte gibt, dass weniger kopiert wird, dass es wieder mehr Tafelbilder gibt und dass die Schüler auch wieder in ein Heft hineinschreiben. – Das ist die Antwort auf die Fragen 3 und 4. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Öllinger: Das ist die Antwort auf PISA?)

Zur Frage 5 muss ich feststellen, dass, wie zur Frage 3 bereits erwähnt, zu den 280 000 € die 12 Millionen € jährlich noch dazuzuzählen sind, sodass enorme Gelder für die Förderung der schwächeren Schüler und Schülerinnen ausgegeben werden.

Zur Frage 6 ist festzustellen, dass wir selbstverständlich schauen, welche Länder gut sind, dass wir aber nicht Länder kopieren, sondern unser Schulsystem weiterentwi­ckeln. Sehr wichtig ist für uns das Beispiel Niederlande, die auch ein differenziertes Schulsystem haben und die gut liegen.

Zu den Fragen 7 und 8 stelle ich Folgendes fest – und diese Fragen möchte ich ganz eindeutig beantworten –:

Ich habe nie den Eltern irgendeine Schuld zugewiesen. Ich darf vorlesen, was ich in der „Pressestunde“ gesagt habe.

Erstes Zitat:

Wir haben daraufhin sofort aktiv reagiert, nämlich auf die PISA-Studie, und das ist es, glaube ich, was man tun muss, und nicht Schuldige zu suchen, nicht Schuldzuweisun­gen quer durch alle Schulpartner und in allen Schulbereichen zu machen, sondern ak­tiv zu sagen, was geändert werden muss, was verändert werden muss. – Zitatende.

Zweites Zitat:

Es geht im Schulbereich nicht, dass man nur einen Hebel umlegt, dass dann alles an­ders ist, da müssen viele Hebel umgelegt werden, es muss an vielen Schrauben ge­dreht werden. Und ich brauche viele gut motivierte Lehrerinnen und Lehrer, die ihr Bes­tes geben – ich danke allen Lehrerinnen und Lehrern, die das in Österreich tun!; das ist ein Einschub zu meinem Zitat (Abg. Öllinger hält die Titelseite einer Ausgabe des „Standard“ in die Höhe und deutet darauf) –, und ich brauche Eltern und eine Gesell­schaft, die sich für die Schule interessieren und die den Lehrern und Lehrerinnen Wertschätzung entgegenbringen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Öllinger hält neuerlich die erwähnte Titelseite des „Standard“ in die Höhe.)

Ich brauche vor allem auch Menschen, die nicht alles glauben, was irgendwo geschrie­ben wird. (Zwischenrufe bei den Grünen.)

 


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