Tierversuche
durchzuführen und ihnen unermessliches Leid zuzufügen. Ich bin daher sehr froh
darüber, dass Österreich hoffentlich sagen wird – das Parlament tut es,
und die Regierung muss es umsetzen –, dass wir diese Tierversuche in
Österreich stoppen wollen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der
SPÖ.)
Das soll nicht davon ablenken, dass wir ein paar unbewältigte Probleme haben. Einige dieser Schimpansen oder anderer Affen, die in der Forschung waren, die in Österreich als Versuchstiere gehalten worden waren, sitzen heute im Affenhaus in Gänserndorf, und es ist völlig ungewiss, wie es dort nach Ende des Projektes weitergehen soll. Ich glaube, dass hier sehr wohl auch die öffentliche Hand gefordert ist, gefordert ist neben den Firmen, neben Tierschutzorganisationen.
Ich denke, dass es weiters wichtig ist, dass uns der Blick auf die Menschenaffen nicht den Blick darauf verstellt, wie viele andere Tierarten, die zum Teil auch heute noch in Tierversuchen verwendet werden, in Labors sitzen, höherer kognitiver Leistungen fähig sind und sowieso ein hochkomplexes Sozialleben und Empfindungsleben haben.
Wir wissen zum Beispiel, dass Tauben sehr gut zwischen Cézanne und Monet unterscheiden können, wenn man ihnen Gemälde zeigt. Ich bin mir nicht sicher, ob wir alle das selbst in jedem einzelnen Fall bewältigen würden. Die Tauben können es. Wir wissen, dass Ratten eine ausgeprägte kognitive Fähigkeit im Rahmen der örtlichen Orientierung haben, und wir wissen, dass all diese Tiere (Unruhe im Saal) – auch wenn das Interesse im Saal jetzt offenbar nicht sehr groß ist – heute noch im Tierversuch verwendet werden.
Ich glaube, dass es wichtig wäre, davon wegzukommen, dass es auch für die Sicherheit der wissenschaftlichen Forschungsergebnisse wichtig wäre, auf Alternativmethoden umzusteigen, zum Beispiel auf die Forschungsarbeit an menschlichen Zellkulturen, was sehr viel weniger Leid verursacht und sehr viel genauere Ergebnisse bringt. Hier sollte man schauen, dass man diese Alternativmethoden in der Forschung deutlich besser fördert, und wir sollten versuchen, das, was es an Forschungsergebnissen gibt, auch tatsächlich anzuwenden.
Es ist schade,
dass wir uns nicht dazu durchringen können, auch ein Melderegister für
Tierversuche in Österreich anzulegen. Ich meine, es wäre durchaus möglich, das
auch datenschutzkompatibel zu machen. Wenn es heute nicht gelingt oder wenn
jetzt nicht diese Pause durch das Intermezzo der Regierungserklärung noch
genutzt wird, um eine Abänderung vorzunehmen, klappt es hoffentlich beim nächsten
Mal. Aber ich glaube, dass wir heute mit dem Verbot des Tierversuchs an
Menschenaffen einen großen und wichtigen Schritt weiterkommen. – Danke
schön. (Beifall bei den Grünen.)
13.18
Ankündigung einer Erklärung des Bundeskanzlers zum Thema „Die Sicherheit der Österreicherinnen und Österreicher – Wechsel an der Spitze des Bundesministeriums für Inneres“
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Meine Damen und Herren! Ich unterbreche die Tagesordnung, da der Herr Bundeskanzler seine Absicht bekannt gegeben hat, eine Erklärung zum Thema „Die Sicherheit der Österreicherinnen und Österreicher – Wechsel an der Spitze des Bundesministeriums für Inneres“ abzugeben.
Nach Beratung in der Präsidialkonferenz werde ich die Erklärung für 13.18 Uhr anberaumen. (Abg. Öllinger: Brauchen Sie dazu eine Präsidiale?)
Erhebt sich dagegen einen Einwand? – Das ist nicht Fall. Ich gehe daher so vor.