Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 93. Sitzung / Seite 34

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Ich möchte dazu auch feststellen, dass Ihre Frage sehr leicht zu beantworten ist: Die Schulumbauten haben die jeweiligen Schulerhalter zu machen. Die jeweiligen Schul­erhalter sind im Pflichtschulbereich die Länder und die Gemeinden, im Bundesschulbe­reich der Bund. Die Geschichte ist also sehr einfach, und wer die Gesetzeslage kennt, der weiß es! (Abg. Lentsch: Er kennt sie nicht! – Zwischenruf des Abg. Broukal.)

Meine Damen und Herren! Beste Schule, besten Unterricht anzubieten, das muss das Anliegen sowohl von Gemeinden und Ländern als auch des Bundes sein. Und deswe­gen kann man nicht einfach sagen: Alles hat der Bund zu bezahlen!, sondern es ist ge­meinsam vorzugehen. Und deswegen wurden im Finanzausgleich für die Länder auch 12 Millionen € mehr für Fördermaßnahmen vereinbart. (Abg. Brosz: Ganz Österreich oder ...?) Der Bund gibt den Ländern 12 Millionen € mehr für Fördermaßnahmen – das sind etwa 400 bis 450 Dienstposten zur Förderung derjenigen, die es notwendig haben. Die Länder müssen das jetzt machen und können das nicht irgendwohin ab­schieben.

Wenn ich Sie reden höre, dann fällt mir immer folgende Aussage eines Schulexperten ein: Man kann nicht mit den Rezepten von gestern die Schule von morgen gestalten! (Abg. Dr. Jarolim: Das ist ja grotesk, was Sie da sagen!) – Das ist keine nachhaltige Lösung für die Zukunft, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der Freiheitlichen.)

Und ich sage Ihnen auch ganz genau, wie wir die Schule in Zukunft gestalten. (Abg. Dr. Jarolim: Völlig ahnungslos!) Wir haben schon seit Jahren damit begonnen, den Schulen mehr Autonomie zu geben, und zwar im Bereich der Lehrpläne, im Bereich des Schulbudgets, im Bereich der schulautonomen Tage. (Abg. Öllinger: Schlimm genug, die schulautonomen Tage!)

Wir trainieren die Direktoren und Direktorinnen, damit sie diese Autonomie mit ihrem Lehrkörper wirklich leben können. Das sind Entwicklungsschritte, die nach Jahrzehnten der Zentralisierung, nach Jahrzehnten der Erstarrung einfach längere Zeit brauchen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Öllinger: Das sind doch alte Zöpfe ...! – Ruf bei der SPÖ: Sie haben nichts verstanden!)

Wir haben das Schulausbauprogramm zügig vorangetrieben, Millionen in die Schulaus­bauten in den Bundesländern gesteckt. Ich danke auch allen Gemeinden, allen Län­dern, die ihre Schulen bestens ausstatten. Wir sind das Land, das innerhalb Europas die beste Computerausstattung hat – und darauf sind wir stolz! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Öllinger: Das ist ja unfassbar!)

Wir investieren mit dem Fachhochschulentwicklungsplan III auch in die Fachhoch­schulen. Die Fachhochschulen sind das Bildungshighlight in Österreich.

Wir haben mehr Studienanfänger denn je. Und wenn Sie schauen, was sich da an Exzellenzzentren an den Universitäten ausbildet, und wenn Sie wirklich an die Univer­sitäten gehen, mit den zuständigen Rektoren und Vizerektoren reden (Abg. Broukal: Wann waren Sie das letzte Mal dort? Ich habe gehört, Sie kommen nicht mehr seit zwei Jahren!), dann werden Sie hören, dass diese sagen:

Wir haben endlich die Freiheit, zu gestalten; wir haben ein Budget, mit dem wir kalku­lieren müssen, aber ich glaube, das ist wichtig und gut! (Abg. Dr. Jarolim: Die Frei­heit ...!) Wir bekommen zusätzlich Geld über die Forschungsinvestitionen, über die Forschungsoffensive der Regierung; die Universitäten entwickeln sich sehr gut. – Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen dafür. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeord­neten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Schule positiv weiterentwickeln heißt positiv motivieren (Abg. Öllinger: Das können Sie schon lange nicht mehr, Frau Ministerin!), und das ist


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