Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 93. Sitzung / Seite 102

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Hunderte Arbeitsplätze über viele Jahre! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Um dem Hohen Haus auch die derzeit vorliegenden Zahlen zu nennen: Herr Pilz hat sich hier gewaltig vergriffen. Er hat gesagt, es seien 100 Millionen Schilling. Herr Abge­ordneter Pilz! Die Plattform Gegengeschäfte hat bisher 167 Millionen € an Gegen­geschäften anerkannt, und zwar im Hinblick auf Einreichungen in unserem Hause bis zum 31. Mai des letzten Jahres, und ich kann Ihnen sagen, dass uns seitens EADS bisher ein Vertragsvolumen inklusive des 730 Millionen €-Großauftrags oder der Groß­aufträge an FACC von 1,66 Milliarden € zur Kenntnis gebracht wurde. Rechne ich den von Seiten der Firma MAN so gut wie sicher erscheinenden Auftrag für die Lieferung von Tausenden Militär-LKWs an das Ministry of Defense des Vereinigten Königreichs von Großbritannien hinzu, dann kommt man schon derzeit auf eine Vertragssumme von deutlich mehr als 2 Milliarden €. – Wohlgemerkt: Das sind natürlich Aufträge, die in den nächsten Jahren in Jahrestranchen abgearbeitet und dann bei uns zur Anerken­nung eingereicht werden.

Herr Abgeordneter Kräuter hat einmal mehr eine APA-Aussendung vom 23. April 2002 zitiert, aber einmal mehr unvollständig. Ich ergänze Ihre Ausführungen, sehr geehrter Herr Abgeordneter, jetzt nämlich um das Zitat des Herrn Stephan, des Geschäfts­führers der Firma FACC. (Abg. Dr. Kräuter: Das ist ja Ihr Freund, Herr Minister!)

Apropos Freund: Wie verhält es sich denn mit Herrn Androsch? Ist das Ihr Freund? – Vielleicht nicht, er ist aber zumindest Ihr Parteifreund und Eigentümer und Miteigen­tümer des sehr erfolgreichen Unternehmens FACC, eine höchst respektierte Persön­lichkeit. Sie sind ja mit ihm öfters nicht einer Meinung. Auch in Sachen Spielberg haben Sie Bundesförderungen für das leider mittlerweile zurückgezogene Projekt als Skandal bezeichnet. Androsch hat dies eingemahnt: Er wolle unbedingt darauf bestehen, diese im Falle von Investmentprojekten auch selbst lukrieren zu können. Das ist aus meiner Sicht auch selbstverständlich. Kräuter steht also gegen Androsch, dagegen ist ein Match Simmering gegen Kapfenberg eine Kleinigkeit, meine sehr verehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Als Steirer stehe ich da erstens eher auf der Seite von Kapfenberg, keine Frage, und zweitens auf der Seite von Androsch. Das ist interessant, weil an sich Sie der Steirer sind, aber Androsch die Interessen da besser wahrnimmt!

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Stephan sagte am 23. April 2002, also etliche Wochen vor der Typenentscheidung, auf die Frage, ob sein Unternehmen den Airbus-Auftrag auch dann bekommen würde, wenn die Entscheidung gegen den Eurofighter ausfällt, im O-Ton: „Das ist schwierig zu beantworten. Nein.“ – Das ist ein Zitat von Herrn Stephan.

Herr Stephan, der Geschäftsführer, sagte bei einer Pressekonferenz am 18. August 2004 aber auch, dass bei FACC die Gegengeschäfte rund 150 neue heimische Arbeitsplätze schaffen.

Weiters äußerte sich Herr Stephan – und jetzt brauche ich meine Brille, denn diese Aussendung ist ein bisschen klein gedruckt – gegenüber der „Kleinen Zeitung“ am 24. Jänner 2005, also gerade vor zwei Tagen – Herr Kräuter, das wird Sie interessie­ren, denn das ist ein primär steirisches, wichtiges Medium –, und das Interview beginnt mit der Frage an Herrn Stephan: „Hätten Sie die Aufträge für den Airbus A 380 auch ohne EADS-Gegengeschäfte bekommen?“

Antwort von Walter Stephan, FACC: „Das Gegengeschäftsabkommen hat es Airbus erleichtert ...“.

 


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