Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 96. Sitzung / Seite 118

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

beachtlich. (Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Scheuch.) – Hineingeflogen wird es nicht sein, irgendwer muss es dort abgegeben haben! Sie könnten ja einmal Ihre Schnüffel­nase in Kärnten entwickeln und herausfinden, wer das da unten war! Das wäre doch nicht so schlecht! Uns jedenfalls würde es interessieren, wie diese sechs Anbote in die „Kärntner Woche“ Anfang Februar 2005 hineingekommen sind. (Beifall bei der SPÖ. – Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Scheuch.)

Die Reaktion war ja beachtlich, wenn der ÖFB-Präsident Stickler sagt – ich zitiere – „Dieser Sabotage-Akt wurde von Brandstiftern in einer Größenordnung vorgenommen, wie wir es in der Sportpolitik nicht oft erleben.“

Herr Sportstaatssekretär, es wäre interessant, was Sie dazu zu sagen haben!

Ich zitiere weiter: „Da haben Personen etwas Unfassbares in Bewegung gebracht – hier wurde versucht, etwas plötzlich in die Luft zu sprengen.“ Nachsatz: „Die Uhr tickt!“

Da wird gesprochen mit einer Begrifflichkeit, dass es einem buchstäblich kalt über den Rücken läuft!

Was ist da los? Wer wollte da mit dieser Veröffentlichung etwas verhindern? War es vielleicht die Reihenfolge: Wer ist Bestbieter? Wer ist Zweit-, wer ist Drittbieter? Ist es nicht so, wie es sich vielleicht die Verantwortlichen in der Kärntner Landesregierung, vor allem anscheinend der Landeshauptmann, vorgestellt haben?

Das wäre doch etwas, wo es sich lohnen würde, einmal Fragen aufzuwerfen und sie auch zu beantworten, denn wenn das Ganze in die Luft geht, dann schaut es mit der Europameisterschaft ziemlich trüb aus, habe ich den Eindruck. Zumindest sagt das Herr Gattermann, der Verantwortliche für die österreichischen Spielstätten.

Sehr geehrter Herr Sportstaatssekretär! Ich hoffe, dass Sie dann dazu Stellung neh­men werden. Auf jeden Fall muss da etwas faul sein, sonst würde man diesen Weg letztendlich nicht wählen.

Aber so geht es weiter in dieser Auseinandersetzung: Am 10. Februar bestätigte der Leiter des Büros für Interne Angelegenheiten des Bundesministeriums für Inneres Martin Kreutner die Darstellung der „Oberösterreichischen Nachrichten“, wonach das Innenministerium eine Sachverhaltsdarstellung wegen des Verdachtes der Parteien­finanzierung, des Amtsmissbrauchs und wegen Verstößen gegen das Vergaberecht verfasst hat und ermittelt.

Das muss man sich vorstellen! Diese Vorwürfe sind ja keine Kleinigkeiten. (Abg. Scheibner: Was ist das Ergebnis?) Na, Moment mal! Über die Persilscheinkultur des Justizministeriums können wir dann noch reden. Wollen wir einmal da weitergehen!

Immerhin gibt es Ermittlungen, Anzeige gegen Unbekannt! (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Bezweifeln Sie die Justiz?)

Herr Kreutner sprach in der „ZiB 1“ noch einmal die Parteifinanzierungsfrage an. – Man sollte sich wirklich einmal genau anschauen, wie das so ist mit diversen Förderungen, Inseraten von Baufirmen, bei Kärntner Fußballvereinen und so weiter. Man sollte sich das einmal anschauen! Ich weiß es ja nicht, Sie werden das besser wissen, Sie kom­men aus Kärnten. Ich stelle ja nur fest, dass diese Verdachtsmomente geäußert wur­den, und meine, dass man sich dem einmal stellen soll.

Herr Pöchhacker von der Porr sagte am 7. Februar gegenüber dem „Standard“: „Offen­sichtlich ist der ermittelte Bestbieter nicht gewünscht.“ Er meint, Gattermann und Eisenköck fühlen sich in der Vergabekommission unter Druck gesetzt.

Das alles wird öffentlich ausgetragen. Ich zitiere da nicht irgendwelche Geheimproto­kolle. Ich versuche, Sie daran zu erinnern, was da vorgefallen ist, damit Sie ein biss-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite