Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 97. Sitzung / Seite 129

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hungsweise Dringlicher Anfragen gemacht wird. (Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Scheuch.)

Frau Kollegin Glawischnig, eines gleich vorweg: Die ÖVP wird nichts tun, wird nichts unternehmen, was die Sicherheit der Menschen oder ihre Gesundheit auch nur in irgendeiner Weise gefährden würde; da werden wir schon auf der Hut sein! (Zwi­schenruf der Abg. Dr. Gabriela Moser.) Sagen möchte ich Ihnen aber auch: Es kann nicht so sein, dass Sie das Wort „Verkehrssicherheit“ immer dann, wann es Ihnen passt, in den Mund nehmen, dass Sie aber dann, wenn es darum geht – wie das gestern beim Vormerksystem der Fall war –, etwas zu beschließen, was wirklich ein Meilenstein in Sachen Verkehrssicherheit ist, mit vielen gescheiten Aussagen und Ausreden dem nicht zustimmen. (Abg. Mag. Molterer: Wieso „gescheiten“?) Das ist eine Haltung, die ich persönlich nur sehr schwer akzeptieren kann! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Wir von der ÖVP stehen natürlich für individuelle Mobilität, stellt diese doch eine wesentliche Säule unserer Gesellschaft dar. Ich erinnere in die­sem Zusammenhang an die Neustrukturierung der Österreichischen Bundesbahnen. Das war bei Gott eine schwierige Diskussion; das alles war nicht leicht.

Jetzt wollen wir die Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs in Angriff neh­men, denn auch das gehört zur Mobilitätsfrage. Frau Kollegin Moser, wir erneuern jetzt die Straßen und Autobahnen Österreichs. In den Lärmschutz wurden von uns Millionen von Euro investiert; so viel ist noch nie investiert worden! (Abg. Dr. Gabriela Moser: Ja, wir bräuchten weniger, wenn wir nicht so schnell fahren!) Die Leitschienensysteme werden gleichfalls neu gemacht. Das alles sind Dinge, die enorm viel zur Verkehrs­sicherheit beitragen.

Gleichzeitig – auch das darf ich erwähnen – hat Herr Umweltminister Pröll die Bei­mischung von Bio-Sprit durchgesetzt, was zu einer Reduktion von jährlich 1 Million Tonnen Schadstoffe führt. (Abg. Dr. Gabriela Moser: Wir könnten es billiger haben mit weniger Tempo!) Umweltminister Pröll plant weiters, Sprit sparendes Fahren sozu­sagen en vogue zu machen. Bundesminister Pröll möchte das forcieren, möchte, dass eine solche Einstellung praktisch in den Köpfen der Menschen verankert ist.

Allerdings kann – und das war uns von jeher klar – Freiheit im Verkehrsgeschehen nicht grenzenlos sein; das wissen wir längst. Selbstverständlich muss auch da auf die Auswirkung auf die Umwelt und auf die Gesundheit der Menschen Rücksicht ge­nommen werden.

Da Sie, Frau Kollegin Moser, mich jetzt so herzerweichend anschauen, muss ich Ihnen schon sagen: Da Sie gestern bei einer solch wichtigen Sache nicht mitgestimmt haben, sind Sie für mich nicht glaubwürdig! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Glawischnig: Sind Sie jetzt für oder gegen Tempo 160? Sagen Sie jetzt etwas dazu!)

Hier heraußen zu sagen, dass Sie für Verkehrssicherheit sind, dann aber bei jeder Gelegenheit dagegen zu sein, wenn wir etwas machen, das kann ich nicht akzeptieren. Auch nicht, wenn Sie das machen, Frau Kollegin Glawischnig. Sie haben gestern auch nicht mitgestimmt!

Ich sage Ihnen auch noch ein paar andere Dinge, wo Sie nicht mitgestimmt haben. Was war bei der Sicherheitsweste? Beim Vormerksystem? Beim Lenken von Fahr­zeugen unter Drogeneinfluss? Wo waren Sie, als wir das beschlossen haben? Wo waren Sie, als wir jetzt im Zuge des Vormerksystems die Strafe für Alkolenker erhöht und verschärft haben? Wo waren Sie da, Frau Kollegin Moser? (Abg. Dr. Gabriela Moser: Ich war hier und wollte etwas Besseres! Wir wollten Besseres!)

 


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