Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 97. Sitzung / Seite 143

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Die Ergebnisse von Mittwoch haben gezeigt, dass zu hohe Geschwindigkeit, zu ge­ringe Sicherheitsstandards und vor allen Dingen die Witterungseinflüsse zu ver­hee­renden Unfällen führen können. Diese Kriterien sind in diesem Zusammenhang sehr, sehr wichtig. ExpertInnen meinen, dass auch bei guten respektive optimalen Bedin­gungen ein höheres Tempo auf Autobahnen deutlich mehr Auffahrunfälle verursacht, 2004 war überhöhtes Tempo für 40 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle verant­wortlich.

Österreich liegt mit 110 Verkehrstoten pro Million Einwohner im EU-Vergleich im Mittelfeld, bezogen auf die Einwohnerzahl in Österreich sterben doppelt so viele Men­schen bei Verkehrsunfällen wie in den sichersten Ländern, zum Beispiel in Schweden und in den Niederlanden.

Wie schaut der internationale Vergleich aus? – In 15 EU-Ländern sind weniger als 130 km/h auf Autobahnen erlaubt, acht EU-Länder haben Tempolimit 110 km/h, sechs EU-Länder haben erlaubte 120 km/h, und das niedrigste Limit in Europa hat das Nicht-EU-Land Norwegen mit 90 km/h auf Autobahnen. In Deutschland und Italien darf schneller als 130 gefahren werden.

Meine Damen und Herren! Eine weitere Berechnung gibt es auch über den Anhalte­weg, der sich natürlich steigert, wenn man mit 160 statt mit 130 fährt, vor allen Dingen sind die optimalen Gegebenheiten dann ausschlaggebend.

Ein letzter Aspekt, der auch zu berücksichtigen ist, sind die fehlenden technischen Einrichtungen wie zum Beispiel Überkopfbalken-Kontrollsysteme, Verkehrsbeein­flus­sungsanlagen und Wettersensoren. – Es gibt in diesem Zusammenhang viele offene Fragen und Probleme, die noch diskutiert werden müssen. Die vielen Risken, welchen jeder einzelne Verkehrsteilnehmer und jede einzelne Verkehrsteilnehmerin ausgesetzt sind, dürfen nicht außer Acht gelassen werden.

Im heutigen „Kurier“ ist zu lesen, dass Herbert Hufnagl im Zusammenhang mit einer ganz bestimmten Gruppe von den „lackierten Kampfhunden“ sprach, also jenen Men­schen, die mit ihren Autos andere, disziplinierte und umsichtige Verkehrsteilneh­merInnen gefährden und bedrängen. – Im Hinblick darauf kann nur vor dem Hinter­grund von klaren Regelungen, technisch einwandfreien und funktionierenden Verkehrs­systemen und einem flächendeckenden Kontrollsystem eventuell einmal über eine Flexibilisierung gesprochen werden.

Die gemeinsamen Ziele müssen weiterhin Verkehrssicherheit, Reduzierung der Ver­kehrs­unfälle und Senkung der Zahl der Verkehrstoten sein, und es darf nicht er­mög­licht werden, dass – wie es das Kuratorium für Verkehrssicherheit bezeichnet – Lustgewinn und Leichtsinn des einzelnen Autofahrers andere gefährden. (Beifall bei der SPÖ.)

16.51

Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr spricht Frau Abgeordnete Mag. Dr. Bleck­mann. – Wunschredezeit: 8 Minuten. – Bitte.

 


16.51.25

Abgeordnete Mag. Dr. Magda Bleckmann (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Prä­sident! Verehrte Staatssekretäre! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Kolleginnen und Kollegen seitens der grünen Fraktion! Da auch Kollegin Glawischnig in ihrer Rede ein kleines Fragespiel gemacht hat, bitte auch ich jetzt diejenigen von Ihnen auf­zuzeigen, die noch nie mit einem Auto 160 km/h auf der Autobahn gefahren sind, bei denen der Zeiger auf dem Tachometer nie 160 erreicht hat. – Es haben nicht viele von Ihnen aufgezeigt! (Abg. Sburny: Mein Auto fährt gar nicht so schnell!) Sie waren


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