Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 97. Sitzung / Seite 148

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Verschärfung und wirksamere Gestaltung des Immissionsschutzgesetzes-Luft (IG-L): im Feinstaub-Krisenfall müssen Fahrbeschränkungen und Tempolimits rasch um­setzbar sein

massive, rasche Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehrs als einzige breite Alter­native zB für Berufsverkehr; signifikantes Umlenken von Infrastruktur-Geldern in diese vorrangige Aufgabe

Regierung muß auf EU-Ebene mit mehr Nachdruck für deutliches Vorziehen und Verschärfen der Schadstoffgrenzwerte, insbesondere bei LKW, eintreten.

3. Keine Aushöhlung der UVP für Großprojekte

Die UVP-Aushöhlung bei bestimmten Großprojekten ist nicht nur ein Drama für Umweltschutz und BürgerInnenrechte. Die Erleichterungen für Flugplatzausbauten und verkehrserregende Großprojekte (Freizeitparks, Sportstadien, Golfplätze, Schipisten etc.) sind gerade im Hinblick auf die zunehmende Feinstaubbelastung und andere gesundheitsschädliche Schadstoffe sowie die Lärmbelastung unverantwortlich. Auch aus diesem Grund sind ÖVP und FPÖ dringend zur Rücknahme der zuletzt durch­gedrückten UVP-Demontage aufgefordert.

4. Öffentlicher Verkehr: Qualitäts- und Angebotsoffensive

Während die Ballungsräume im Feinstaub-Nebel versinken, sind ÖVP und FPÖ seit Jahren mit den im Regierungsübereinkommen angekündigten und vom Rechnungshof geforderten Reformen beim Nahverkehr säumig. Auch eine Rückführung der seit 2000 anhaltenden Budgetkürzungen beim Nahverkehr ist unumgänglich.

Stattdessen endlich verlässliche Qualität für die Fahrgäste zu zumutbaren Kosten durch entsprechende Vorgaben und Ausschreibungen von Bund und Land. Und neben diesem Effizienzsprung eine Angebotsoffensive bei Bahn und Bus, mit Vertaktung und Modernisierung nach Schweizer Muster. Auch budgetär müssen Bund und Länder endlich einen Nahverkehrs-Schwerpunkt setzen.

5. Infrastruktur: Vorrang für die Schiene und wirksame Prioritäten

Infrastrukturgeld darf nicht weiter für Autobahnen oder Tunnel-Prestigeprojekte ver­schwendet werden. So wie der GVP insgesamt enthält auch der neue „Infrastruk­tur­rahmenplan“ der ÖBB keine Prioritäten. Ergebnis: Alles soll gebaut werden, aber nichts wird fertig und verkehrswirksam.

Grüne fordern: Schwerpunkt Schiene statt Straße, bei der Schiene Schwerpunkt nicht auf Riesenprojekte, die nur der Tiefbauindustrie und den finanzierenden Großbanken nützen, sondern auf Projekte, die die Verkehrsprobleme treffsicher und möglichst rasch lösen (insbes. Nahverkehr, Ballungsräume)

6. Verkehrssicherheit: Ausweitung und Verschärfung der/Schärfere und vermehrte Kontrollen

Das wahre Sicherheitsproblem Österreichs ist die Verkehrssicherheit. Die Regierung arbeitet hier unprofessionell und viel zu langsam. So ist der nach zehnjähriger Ver­zögerungstaktik der ÖVP nun endlich kommende Punkteführerschein („Vormerk­modell“) wieder eine Schmalspur-Lösung, die um die häufigsten Unfallursachen wie Schnellfahren, Alkohol und Handy am Steuer einen großen Bogen macht, weil die Regierung auf potente Lobbies Rücksicht nimmt. Die durch Personalabbau bei der Exekutive mitverschuldeten Kontrolldefizite werden erst gar nicht angesprochen. Ergebnis: Österreichs Unfall- und Opferzahlen sind europaweit bei den höchsten. Anstelle der halbherzigen und oft (siehe Tempo 160) widersprüchlichen Maßnahmen ist ein umfassendes Verkehrssicherheitspaket ohne falsche Zurückhaltung bei soge-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite