Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 97. Sitzung / Seite 147

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Präsident Dr. Andreas Khol: Der Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Eva Glawischnig, Dr. Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde betreffend dringendes Maßnahmenpaket „Gesunde Luft statt Feinstaub-Atemnot“ ist hinreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Eva Glawischnig, Dr. Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde betreffend dringendes Maßnahmenpaket „Gesunde Luft statt Feinstaub-Atemnot“

eingebracht im Zuge der Debatte über die Dringliche Anfrage der Abgeordneten Gla-wischnig, Moser, Freundinnen und Freunde betreffend Tempo 160 als Symbol für das fortgesetzte verkehrs- und umweltpolitische Versagen von FPÖ und ÖVP

Die Forderung nach Tempo 160 ist typisch für den Umgang von ÖVP und FPÖ mit  verkehrs- und umweltpolitischen Fragen größter Tragweite: Statt bestehende Probleme zu lösen, werden Maßnahmen gesetzt oder vorbereitet, die die Probleme vergrößern. Ähn­liches ist im Bereich Feinstaub/Luftbelastung zu beobachten, wo als Antwort auf die Gefährdung von Leben und Gesundheit von Kindern die Lockerung der Grenzwerte gefordert wird. In vielen Themenfeldern könnten jedoch rasche, gezielte Maßnahmen Verbesserungen in verkehrs- und umweltpolitischer Hinsicht zugleich bringen.

Ein solches Maßnahmenpaket im Hinblick auf mehr Sicherheit, mehr Gesundheit und mehr Umweltschutz müsste folgende Punkte beinhalten:

1. Verbindliches Nein zu Tempo 160 auf Autobahnen

Eine Anhebung der in Österreich im europäischen Vergleich ohnedies hohen Tempo­limits ist für Verkehrssicherheit, Gesundheit und Umwelt unverantwortlich und strikt zurückzuweisen. Die Maßnahme würde auch allen Festlegungen der Regierung in Sachen Verkehrssicherheit/Unfallbilanz (zB Österreichisches Verkehrssicherheits­pro­gramm 2002-2010, Regierungsübereinkommen) krass widersprechen.

Stattdessen: „Mehr Tempo“ für regionale Senkung der Geschwindigkeitslimits zuguns­ten von Lärmschutz und Luftreinhaltung. Entsprechende Maßnahmen müssen bei anste­henden Gesetzesvorhaben (zB Umgebungslärmschutz-Gesetz) und im Bud­get 2006 Priorität haben, nicht zuletzt hinsichtlich der Dotierung der zur Durchsetzung nötigen ernsthaften Kontrollen.

2. Maßnamen-Paket zur Reduktion der Feinstaubbelastung

Täglich gibt es Grenzwertüberschreitungen und neue alarmierende Erkenntnisse zu den Gesundheitsfolgen der Feinstaub-Belastung. Kinder und Risikogruppen sind vom Diesel-Feinstaub besonders betroffen. Alibi-Maßnahmen wie nicht kontrollierte Tempo­limits, PR-Appelle oder Ankündigungen ohne Budgetdeckung (wie bei der ÖVP Steier­mark beliebt) sind zuwenig, die von der ÖVP Steiermark angeregte Lockerung der Grenzwerte wäre überhaupt völlig kontraproduktiv. Bund und Länder müssen hingegen vor allem beim Hauptverursacher Verkehr raschest vom Ankündigen zum Handeln kom­men:

Partikelfilter bei LKW (und Bussen, Bau- und Zugmaschinen, ...)

stärkere Anreize im Bereich Partikelfilter für Neu-PKW (stärkere NoVA-Spreizung)

Nachrüstung von Alt-PKW

 


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