Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 97. Sitzung / Seite 160

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von 130 auf 160 erhöhen, dann verdoppelt sich das Risiko für tödliche Verkehrsunfälle, für Unfälle – es verdoppelt sich! Das ist kein Blödsinn, sondern das können Sie in den Studien nachvollziehen! Es ist so!

Wenn Sie von 130 auf 160 erhöhen, dann steigt die Lärmbelastung nicht geradlinig, sondern exponentiell an. (Abg. Neudeck: Das ist nicht nur ...!) Wo vertreten Sie die Interessen der Anrainer!? Was ist genannt worden? – Eine Strecke im Vorfeld der Stadt Linz, auf der Tempo 160 gefahren werden soll. Na, Herr Kukacka – da Sie ja nicht dort wohnen –, diese Auseinandersetzung nehmen wir gerne auf! (Beifall bei den Grünen.)

Die Anrainer und wir auf der einen Seite, und Sie als Staatssekretär, der den Leuten dann erklärt, warum dort 160 gefahren werden soll – auf diese Auseinandersetzung freue ich mich. Erzählen Sie das den Anrainern: Freie Fahrt für freie Bürger!, und so weiter. (Staatssekretär Mag. Kukacka: Kann mir jemand sagen, warum ich immer mit 160 identifiziert werde? Können Sie mir das einmal sagen? ... unglaublich!)

Abgase: Klar ist, dass die Abgasbelastung, das Feinstaub-Risiko exponentiell steigt. – Trotzdem, das hindert Sie nicht daran! Sie sagen: Denken wir doch einmal darüber nach, mit all dem können wir fertig werden!

Treibstoffverbrauch: Der Treibstoffverbrauch steigt exponentiell. – Das hindert Sie nicht daran (Abg. Wittauer: Meiner braucht von 80 bis 160 gleich viel!), Sie sagen trotzdem: Nein, das bekommen wir schon mit der Telematik in den Griff.

Den Treibstoffverbrauch, die Abgase, den Lärm, all das bekommen Sie nicht mit der Telematik in den Griff! (Beifall bei den Grünen.)

Flüssigkeit des Verkehrs: Wunderbar! Ja? – Wir alle kennen es: Ziehharmonika-Effekt: Da wird 160 gefahren, dort darf dann nur mehr 100 oder 130 gefahren werden; es kommt zu einem schönen Aufstau, der sich in die Tempo-160-Zone fortsetzt. (Abg. Scheibner: Das ist aber reine Theorie!) Ich beglückwünsche Sie zu dieser Argu­mentation und zu der Freude, die Sie damit für alle Verkehrsteilnehmer, die sich dermaßen auf den Autobahnen bewegen, verursachen.

Zehn Mal besser wäre: gleichmäßige Geschwindigkeit und die Verkehrsteil­nehmerIn­nen dazu zu erziehen, dass sie diese gleichmäßige und ruhige Verkehrsgeschwin­digkeit einhalten – dann sind sie nämlich wesentlich schneller unterwegs! So widersin­nig das auch klingen mag, aber das ist tatsächlich logisch. (Beifall bei den Grünen.)

Noch ein letztes „Schlaucherl“-Argument, das Kollege Scheuch gebracht hat (Abg. Scheibner: Also bitte! Was ist das?) – das war das „Über-Schlaucherl“-Argument! (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen) –: Wenn wir die Geschwin­digkeit erhöhen, dann wird der Durchsatz höher. – Mit diesem Argument ... (Rufe bei den Freiheitlichen: Schlusssatz!)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter, bitte den Schlusssatz!

 


Abgeordneter Karl Öllinger (fortsetzend): Mit diesem Argument, Herr Kollege Scheuch, sind Sie für Tempo 260 – nur, stimmen tut es trotzdem nicht! Es ist ein fal­sches Argument, und das lässt sich gut belegen. (Abg. Wittauer – in Richtung Präsi­dentin Mag. Prammer –: Was ist das?)

Mitnichten haben Sie irgendein Argument gebracht! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

17.46


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Es ist dazu niemand mehr zu Wort gemeldet. Die Debatte ist damit geschlossen.

 


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