Im
Jahresdurchschnitt stieg die Arbeitslosigkeit zwischen 2000 und 2004 um fast
64.000 Personen bzw. um 28,7%:
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Jahr |
Vorgemerkte
Arbeitslose |
Schulungen |
Gesamt |
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2000: |
194.314 |
28.585 |
222.899 |
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2001: |
203.886 |
31.650 |
235.536 |
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2002: |
232.418 |
35.434 |
267.852 |
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2003: |
240.079 |
41.482 |
281.561 |
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2004: |
243.880 |
42.645 |
286.525 |
Seit mittlerweile vier Jahren steigt die
Arbeitslosigkeit in Österreich unablässig. Genau so lange sieht die gesamte
Regierung dieser Entwicklung tatenlos zu, Bundeskanzler Schüssel schweigt und
Arbeitsminister Bartenstein ergeht sich Monat für Monat in den immergleichen
Durchhalteparolen, wonach die Talsohle durchschritten sei, der Aufschwung vor
der Tür stehe und überhaupt bald alles besser werde.
Arbeitslosigkeit wird von dieser Regierung wie eine
Naturkatastrophe behandelt. Als etwas, worauf nationale Politik keinen Einfluss
hat, wogegen man einfach nichts machen kann. Das ist falsch. Selbst in der EU
wurde das erkannt und wird auf die Verantwortung der nationalen Regierungen
verwiesen. Natürlich gibt es internationale Entwicklungen, aber wie sehr man
von diesen positiv oder negativ abweicht, das ist eine Konsequenz der
nationalen Politik. Und während Österreich früher durch aktive Wirtschafts- und
Sozialpolitik die Folgen
internationaler Wirtschaftskrisen weitgehend abwehren konnte, werden
diese negativen Einflüsse durch die Untätigkeit Regierung Schüssel nunmehr
sogar verstärkt. Der prozentuelle Anstieg der österreichischen Arbeitslosigkeit
in den vergangenen fünf Jahren ist einer der höchsten in der gesamten EU, höher
als im von der Regierung gerne als Negativbeispiel angeführten Deutschland.
Dass Österreichs Arbeitslosigkeit in absoluten Zahlen noch relativ niedrig ist,
hat ausschließlich mit der extrem günstigen Ausgangslage zu tun, von der aus die
Regierung Schüssel im Jahr 2000 starten konnte.
Es gäbe eine Reihe
von Maßnahmen, mit denen die Wirtschaft angekurbelt und die Arbeitslosigkeit
verringert werden könnte. Mit dem Volumen der Steuerreform hätte die Regierung
anstatt der Großkonzerne die kleinen und mittleren Einkommen bereits 2004 um
zwei Milliarden Euro entlasten können und eine weitere Milliarde für den Ausbau
von Schiene und Straße verwenden können. Damit wären 30.000 zusätzliche Arbeitsplätze
geschaffen und ein zusätzliches BIP-Wachstum von 1,5 Prozent erreicht worden.
Mit mehr Geld für aktive Arbeitsmarktpolitik könnten bessere und
arbeitsmarktadäquatere Schulungen von Arbeitssuchenden finanziert werden, die
dann leichter zu vermitteln wären. Stattdessen kürzte die Regierung die aktive
Arbeitsmarktförderung 2004 um 47,2 Millionen Euro. Mit einem BIP-Anteil von
0,53 Prozent ist Österreich damit Schlusslicht bei den EU-15. Zum Vergleich:
Die Niederlande geben dafür 1,85 Prozent des BIP aus, Schweden 1,4 Prozent,
Frankreich 1,25 Prozent und Finnland 1,01 Prozent.
Aktiv war die Regierung nur bei der ideologisch motivierten Totalprivatisierung der ÖIAG. Mit dem „Erfolg“, dass dabei zumindest 400 Millionen Euro verschenkt wurden