Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 99. Sitzung / Seite 126

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ters und mir selber abgehalten, und dabei sind, glaube ich, wichtige Themen zur Sache und zum Thema angesprochen worden. Wir haben einen neuen, wirksamen, verbind­lichen und flexiblen Stabilitäts- und Wachstumspakt beschlossen, und wir haben statt der alten Lissabon-Strategie, die kein Mensch verstanden hat, eine neue Partnerschaft für Wachstum und Beschäftigung vorgesehen, und genau auf der Linie der öster­reichischen Reformen bewegen sich ja auch die Empfehlungen des Europäischen Rates: steuerliche Entlastungen, mehr für Forschung und Entwicklung, Pensions­siche­rungsreformen, um die demographische Entwicklung abfangen zu können, Marktöff­nungen, damit die Konsumenten auch davon profitieren können, und auch vernünftige Privatisierungen.

Dazu sollen nationale Reformprogramme entwickelt werden. Im Herbst wird jedes Land ein solches Programm vorschlagen. Wir werden das auch tun, und ich darf in Über­einstimmung und auch nach Rücksprache mit dem Vizekanzler zu einem Termin am ersten Mai zu Mittag oder am Nachmittag einladen, der hoffentlich allen genehm ist. Es soll einen Reformdialog über Wachstum und Beschäftigung geben, und da sollen alle ihre Konzepte auf den Tisch legen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.) Das scheint mir wichtig zu sein.

Herr Abgeordneter Gusenbauer! Dazu gehören Ihre Ideen ganz genauso wie die etwa beim Trilog geäußerten Vorschläge der Sozialpartner, dazu gehören natürlich auch die Vorschläge der Parteien, der Praktiker genauso wie der Wirtschaftsforscher, und dabei gehören auch die Länder und Gemeinden an den Tisch. Lasst uns diesbezüglich gemeinsam etwas entwickeln! Österreich ist ja nicht so schlecht aufgestellt. Wir haben jedenfalls in der Europäischen Union so ziemlich die besten Arbeitsmarktdaten, und wir wollen das noch verbessern. Lasst uns daran arbeiten, dann werden wir im Herbst ein gemeinsames Reformprogramm haben, das wir hoffentlich außer Streit stellen können. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Erlauben Sie mir, doch auch einige Themen, die Sie hier nicht angesprochen haben, die aber in der Begründung der Dringlichen Anfrage enthalten sind, zu erwähnen. Ich komme dann schon noch zu den konkreten Anfragen, aber man kann halt manches nicht im Raum stehen lassen, was hier gesagt wurde.

Zur ÖIAG: Ich bin wirklich dankbar dafür, dass ich einmal ganz konkret sagen kann, wie die Situation der ÖIAG heute ist. Ich sage das jetzt nicht beschuldigend, aber übernommen habe ich und haben die Minister ein Schuldenpaket der ÖIAG von über 6 Milliarden €. Meine Damen und Herren! Noch in dieser Legislaturperiode, liebe Öster­reicher – denn letztlich hätten Sie es ja zahlen müssen! – wird die ÖIAG schuldenfrei sein, und das ist ein riesiger Erfolg, und den brauchen wir uns nicht schlecht machen lassen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.) Und da werden wir immer noch ... (Zwischenruf des Abg. Dr. Puswald.) – Ja, ja! Und da wird die ÖIAG, Herr Abgeordneter, immer noch Beteiligungen in einem positiven Wert, nämlich in der Höhe von fast 4 Milliarden €, besitzen. Das heißt: Übernommen haben wir einen Schuldenberg von 6,5 Milliarden, am Ende der Legislaturperiode werden wir schul­denfrei sein und noch immer ein Vermögen von 4 Milliarden haben. (Rufe und Gegen­rufe zwischen Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)

Liebe Freunde, diese Bilanz lässt sich sehen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeord­neten der Freiheitlichen. – Abg. Bures: Sie waren damals Wirtschaftsminister!)

Nehmen Sie ein ganz konkretes Beispiel: Ich erinnere mich noch sehr genau, dass vor über einem Jahr, im Rahmen des oberösterreichischen Landtagswahlkampfes (anhal­tende Zwischenrufe bei der SPÖ) – das tut weh, das weiß ich genau – die SPÖ, vor allem auch ihr Vorsitzender Gusenbauer und die Wirtschaftssprecher gegen die Priva­tisierung der Voest kampagnisiert haben.

 


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