Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 99. Sitzung / Seite 134

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Es ist geradezu köstlich, Generaldirektor Pöchhacker von der Firma Porr gesinnungs­mäßig meinem politischen Lager oder den früheren Abgeordneten der liberalen Partei Haselsteiner einer der beiden Koalitionsparteien zuordnen zu wollen. Das hat damit überhaupt nichts zu tun, sondern das ist ein ganz normaler Wettbewerb. Dabei geht es hart zu, das stimmt, und dabei sind die Regeln des Rechtsstaates einzuhalten.

Ich sehe derzeit das Projekt der Fußballeuropameisterschaft 2008 noch nicht gefähr­det. (Abg. Bures: Noch nicht!) Dass Rechtsmittel ergriffen worden sind, ist noch kein Anlass, dass man insgesamt von einer Krise spricht. Ich möchte umgekehrt die Dis­kussion erleben, was gesagt werden würde, wenn ein Regierungschef sagen würde, es dürfen keine Rechtsmittel eingebracht werden. Das muss ich schon ganz offen einmal hier zur Diskussion stellen.

Denken Sie nur an die Diskussion rund um das UVP-Gesetz, bei dem wir genau aus diesen Gründen Möglichkeiten zur Erleichterung gemacht haben. – Sie haben übrigens dagegengestimmt, woran ich nur nebenbei erinnern darf. (Abg. Mag. Wurm: Die Bürgerinteressen sind mit Füßen getreten worden!)

Zur Auftraggeberfrage: Es ist völlig klar und auch in den Ausschreibungsunterlagen nachzulesen – jeder Bewerber weiß das –, dass die Stadt Klagenfurt Bauherr und Auftraggeber ist. Das steht schwarz auf weiß in den Ausschreibungsunterlagen. Was Sie gemeint haben, war die Bewerbung gegenüber der UEFA. Das ist aber bitte long ago und hat nichts mit der Ausschreibung an sich zu tun. (Abg. Dr. Partik-Pablé – in Richtung SPÖ –: Uninformiert wie immer!) Gegen diese Ausschreibungsunterlagen sind übrigens keine Rechtsmittel ergriffen worden, daher gilt dieses Faktum rechts­verbindlich. Der Bund ist wie auch das Land Kärnten lediglich der Fördergeber. (Abg. Neudeck: Es ist direkt ein Glück, dass die nicht regieren!)

Über Alternativprojekte jetzt zu reden, das halte ich nicht für klug. Es wird Mitte Mai eine Entscheidung des Umweltsenats in Kärnten geben, und dann wird weiter ent­schie­den werden müssen. Wenn sich das Projekt nicht entwickeln lässt, dann wird natürlich zeitgerecht gemeinsam mit dem ÖFB über Alternativprojekte geredet werden müssen. – Ich danke auch allen, die jetzt schon ihre Bereitschaft erklärt haben, jederzeit einspringen zu können. (Zwischenruf des Abg. Dr. Pilz.)

Zur Frage 18:

Wann die Ergebnisse der Bundesheerreform-Kommission vorliegen, ist keine Frage an mich. Aber der Verteidigungsminister sagt, dass noch vor dem Sommer damit zu rechnen ist. Bei den Budgetverhandlungen ist überdies außer Streit gestellt worden, dass die Erlöse aus den Liegenschaftsveräußerungen zu 100 Prozent dem Ministerium zugute kommen.

Die Frage 19 betraf eine Meinungsumfrage, die angeblich eine Krise bestätigt.

Herr Abgeordneter, ich halte mich nicht sehr an Umfragen, wie Sie wissen, denn in Wirk­lichkeit ist eine gute Substanz immer noch die beste Basis für eine gute Ausgangslage, für eine Auseinandersetzung und Diskussion mit den Wählerinnen und Wählern. Aber interessant sind andere Umfragen, die zum Beispiel der SPÖ mit 29 Prozent eine sinkende Reformkompetenz und der ÖVP mit 36 Prozent eine steigende Tendenz zuschreiben. (Abg. Brosz: Die Umfragewerte von Ministerin Geh­rer auch?)

Ich kümmere mich nicht um die Umfragen. Ich kümmere mich auch nicht um die Tagesschlagzeilen. Ich versuche, gute Politik für Österreich zu machen. Im Prinzip ist das Ergebnis nicht schlecht. Sie brauchen nur die internationale Presse zu lesen, die über Österreich in sehr schönen, fast schon hohen Tönen spricht. – Ich bin kein Sopran, auch kein Tenor, ich bin ein Bariton, daher: more down to earth. – Aber ich


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