Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 99. Sitzung / Seite 160

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17.24.42

Abgeordneter Dipl.-Ing. Uwe Scheuch (Freiheitliche): Herr Präsident! Meine ge­schätzten Damen und Herren von der Regierung! Meine geschätzten Damen und Herren hier im Hohen Haus! (Abg. Dr. Cap: Jetzt geht die Selbsthypnose weiter!) Kollege Darabos ist hier heraußen gestanden und hat sich wahnsinnig darüber aufge­regt, dass man diese Themen, die hier behandelt werden, „Mickey-Mouse-Themen“ nennt. Das war ein Originalzitat. Herr Kollege Darabos, dieses Zitat stammt von Ihrem Klubobmann, nämlich von Herrn Dr. Josef Cap. Er hat gesagt, es handle sich dabei um „Mickey-Mouse-Themen“. (Abg. Dr. Cap: Ich habe den Bundeskanzler zitiert!) Bitte, beschweren Sie sich in der Klubsitzung, aber lassen Sie uns hier mit parteiinternen Streitigkeiten in Ruhe. (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ und den Grünen.)

Herr Kollege Öllinger! Sie sagen, Sie hören und sehen den ganzen Tag im Fernsehen und Sie müssen den ganzen Tag in der Zeitung lesen, dass es uns so schlecht geht. Ich muss Ihnen ehrlich sagen, Sie können auch etwas arbeiten! Sie können irgend­etwas anderes machen. Sie müssen nicht den ganzen Tag Zeitung lesen und fern­sehen, dann werden Sie auch nicht damit konfrontiert, dass die Medien über eine herbeigeredete Krise innerhalb der FPÖ diskutieren. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Ironische Heiterkeit bei der SPÖ und den Grünen. – Abg. Dr. Glawischnig: Eine „herbeigeredete Krise“!)

Das muss ich schon sagen, das liegt mir wirklich am Herzen. Es mag vielleicht sein, dass die Freiheitliche Partei in der momentanen Situation in der Außenwirkung ein bisschen zerrüttet aussieht. (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ und den Grünen.) Es mag vielleicht auch sein, dass sich der eine oder andere schon freut. Aber eines können Sie sicher sein, ob mit oder ohne angegriffene Stimme: Verteilen Sie das Fell des Bären nicht zu früh! Diese FPÖ, diese Bewegung, dieses dritte Lager wird dafür sorgen, dass Sie noch Jahre Zeit haben, Oppositionspolitik zu lernen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Herr Dr. Cap, ich habe heute auf die Uhr geschaut: 11,5 Minuten Ihrer Rede hat kein einziger sozialistischer Abgeordneter geklatscht! (Ruf bei der SPÖ: Es gibt auch keine sozialistischen Abgeordneten!) 11,5 Minuten hat kein sozialdemokratischer Abgeord­neter geklatscht. 11,5 Minuten hat es bedurft, bis irgendjemand in diesen linken Reihen munter geworden ist und gemerkt hat: Da spricht ja der Herr Klubobmann.

Und warum hat niemand geklatscht? (Abg. Reheis: Aufmerksam zugehört!) – Ich weiß es nicht genau. Nur eines weiß ich ganz genau: Es war faszinierend, was Sie gesagt haben. Bei der letzten Dringlichen haben Sie Jörg Haider zitiert. Bei dieser Dringlichen haben Sie Andreas Mölzer zitiert. Anscheinend gibt es relativ wenig sozialistischer Zitate, die hier Platz haben, die hier von Interesse sind.

Herr Dr. Cap, Sie haben heute etwas gemacht ... (Abg. Dr. Cap deutet auf seine blaue Krawatte.) – Wenn Sie mit Ihrer blauen Krawatte winken, zeigt das ja den Ernst, den Sie haben. (Abg. Dr. Cap  auf die orangefarbene Krawatte des Abg. Dr. Wittmann deutend –: Blau oder orange?!) Das zeigt ja nur den Ernst, den Sie mitbringen.

Herr Dr. Cap, Sie haben heute etwas gemacht – und da sollten Sie wenigstens eine Minute aufpassen –, was ich wirklich auf das Schärfste zurückweise. Ich bin dafür bekannt, dass ich auch ziemlich austeile und viel einstecken muss, aber Sie haben sich heute hier heraus gestellt und haben Ihre eigene Landesgruppe von Kärnten, die Kärntner Landesgruppe der Sozialdemokratischen Partei Österreichs, der Parteien­finanzierung im Zusammenhang mit dem Stadionbau bezichtigt, haben hier gesagt, da haben ja beide Regierungsparteien in Kärnten (Abg. Reheis: Das hat niemand ge­sagt!) – holen Sie sich das Stenographische Protokoll – anscheinend Geld genommen. Herr Dr. Cap hat das gesagt, lesen Sie das Protokoll! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)


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