Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 99. Sitzung / Seite 198

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ergebnisse von unserer Seite her zur Kenntnis nimmt, und daher stimmen wir eben auch zu. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Neugebauer und Bucher.)

19.43


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Wöginger. Wunschredezeit: 2 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


19.43.46

Abgeordneter August Wöginger (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Im Rahmen dieses Budgetbegleitgesetzes beschließen wir, wie bereits des Öfteren erwähnt, auch den Artikel betreffend einen eigenen Fonds für Hilfsmaß­nahmen infolge von Katastrophen im Ausland. Wir reagieren damit auf die Flutkatas­trophe in Südostasien und schaffen damit die Voraussetzungen dafür, dass bei solchen Katastrophen die Gelder rasch und unbürokratisch fließen können. Wie unmittelbar und direkt solche Gewalten auch uns Österreicher treffen können und wie wichtig daher derartige Maßnahmen sind, sehen wir leider an den allseits bekannten Opferzahlen.

Es wird damit möglich, bis zu 100 Millionen € jährlich im Fall von Katastrophen im Ausland für Sofort- und Wiederaufbauhilfe den betroffenen Ländern und Hilfsorganisa­tionen zur Verfügung zu stellen. Unsere Regierung hat als erstes Projekt diesen Fonds für Hilfsmaßnahmen anlässlich der Tsunami-Katastrophe bereits aktiviert und als Finanzierungsziel je 34 Millionen € auf drei Jahre zugesichert.

Zahlreiche Hilfsorganisationen wie Rotes Kreuz, Feuerwehr, Caritas oder „Nachbar in Not“ sind immer wieder unermüdlich für Menschen in Not im Einsatz. So auch bei der verheerenden Flutkatastrophe Ende des vergangenen Jahres, die bis auf Monate und Jahre hinaus Hilfseinsätze nötig macht.

Ich möchte diese Gelegenheit auch einmal dafür nützen, mich bei all jenen Hilfskräften zu bedanken, die oftmals unter Einsatz ihres eigenen Lebens für Not leidende Menschen tätig sind. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Bucher.)

In meiner Funktion als aktiver Rot-Kreuz-Mitarbeiter bin ich naturgemäß des Öfteren mit dieser Materie beschäftigt. Ich möchte an dieser Stelle durch ein paar Zahlen und Fakten vom Einsatz des Roten Kreuzes im Tsunami-Einsatzgebiet die Wichtigkeit von solchen Katastrophenfonds unterstreichen.

Es ist dies die größte Hilfsaktion seit der Balkankrise. Das österreichische Rote Kreuz hat bereits in der ersten Akutphase 7 Millionen € eingesetzt. Darüber hinaus wurden vom Roten Kreuz 60 Tonnen Medikamente, 270 Tonnen Hygienepakete, medizinische Güter im Wert von 450 000 €, Hilfsgüter im Wert von 930 000 €, Transport- und Trink­wasseraufbereitungsanlagen samt Team im Wert von 1,5 Millionen € bereitge­stellt. Es wurden 22 Rückflüge mit Rot-Kreuz-Ärzten begleitet und 40 Notfall­patienten und rund 100 weitere Patienten betreut. In Summe wurden seitens des Roten Kreuzes seit dem 26. Dezember 60 Mitarbeiterinnen zum Einsatz vor Ort geschickt, und weitere 64 haben auf Flughäfen Betreuungsdienste geleistet. Bis zum Jahre 2010 werden vom Roten Kreuz noch 25 Millionen € für die Hilfe anlässlich dieser Flutkatastrophe einge­setzt werden.

Dieser kurze Auszug aus dem noch laufenden Einsatz verdeutlicht die Notwendigkeit internationaler Hilfe und die Unterstützung jedes einzelnen Landes.

Österreich leistet mit diesem Fonds einen vorbildlichen Einsatz, und ich bitte daher um Ihre Zustimmung. (Beifall bei der ÖVP.)

19.46

 


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