sie dort nicht Zeitgeschichte und Zusammenhänge und Toleranz lernen? – Dass Österreich eines der sichersten Länder ist, eines der tolerantesten Länder, eines jener Länder, die umweltbewusst sind, und durchaus auch Respekt vor einer anderen Religion, einer anderen Rasse, einer anderen Einstellung hat, ist doch ein großartiges Verdienst unserer Lehrer und auch der Eltern. Sagen wir doch wenigstens einmal dieser Gruppe, die in der öffentlichen Meinung ohnehin ständig „gedroschen“ wird, ein großes herzliches Dankeschön von diesem Hohen Haus aus! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Das mit der zehnjährigen scharfen Trennung, Herr Professor, stimmt ja nicht. Wir haben ein vollkommen durchlässiges System. In Wien geht die überwiegende Zahl der jungen Leute in die höheren Schulen, in die Langform der höheren Schulen. Auf dem Land geht die überwiegende Zahl der jungen Leute in die Hauptschulen, die übrigens in manchen ländlichen Gegenden eins a ausgerichtet und eingerichtet sind. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Eine Hauptschule in Alpbach – ich habe mich persönlich davon überzeugt – oder in der Steiermark sind besser ausgestattet als meine so genannte Eliteschule, die ich seinerzeit, in den späten fünfziger, frühen sechziger Jahren, besucht habe. Das ist ja überhaupt kein Vergleich. (Abg. Broukal: Wie viele?) Seien wir doch stolz darauf! – Da brauchen Sie nicht dazwischenzurufen, Herr Abgeordneter Broukal! Was stört Sie daran? Es ist doch großartig, dass heute ein durchlässiges Bildungssystem gegeben ist, dass ein Lehrling die Matura machen kann, an die Universität gehen kann und dass umgekehrt ein Maturant eine Zusatzausbildung mit einer beruflichen Qualifikation in der Lehre hat. So muss es sein! Es ist doch auch kein Zufall, dass die österreichischen Schüler und Lehrlinge jede Berufsolympiade gewinnen. Vielleicht können Sie sich das auch einmal aus dem Computer herunterladen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Zu den Steuern, meine Damen und Herren! Wieder Fakten: Im letzten Jahr eines sozialdemokratischen Finanzministers – Rudi Edlinger ist sein Name, der mit der Schweinchen-Krawatte – machte die Abgaben- und Steuerquote 43,7 Prozent aus; Steuer- und Abgabenquote im nächsten Jahr: 40,7 Prozent! Was ist die Differenz? – 3 Prozent!
Sie sagen, die Steuersenkung mache nicht das aus, was Grasser und ich und viele andere gesagt haben. Rechnen Sie diese 3 Prozent um, wie viel das ist! 7,5 Milliarden € weniger an Steuern und Abgaben als sonst, hätte man diese Steuer- und Abgabenquote weiter auf jenem Level gehalten, auf dem sie Rudi Edlinger einst hielt. Das dividieren Sie jetzt durch sechs Millionen Steuerpflichtige, und Sie kommen auf weit mehr als auf 1 000 € Entlastung durch die Senkung der Steuer- und Abgabenquote! Das können Sie überprüfen, ganz eindeutig, es ist eine einfache Rechnung! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Nun zum Thema Arbeit. Ja, was Arbeit schaffen, Arbeit behalten und auch Wohlstand gerecht verteilen betrifft, da ist viel zu tun. Da darf sich niemand zurücklehnen und sagen, in der Vergangenheit sei das super gewesen, denn der Arbeitsplatz von heute ist morgen keineswegs sicher. Wir befinden uns heute in einem internationalen Wettbewerb, der beinhart ist – da müssen wir selbst uns anstrengen, da müssen wir uns auf europäischer Ebene einsetzen, und da brauchen wir alle relevanten Kräfte in Österreich. Da darf es keine Luftblasen und keine Inszenierungen geben, damit haben Sie hundertprozentig Recht.
Wir haben mit 1. Jänner eine Steuersenkung gemacht, mit dem Körperschaftsteuersatz von 25 Prozent für die Unternehmer, die Kapitalgesellschaften, mit der Halbierung des nicht entnommenen Gewinns, den großzügigen Entlastungen beim Erbschaftsübergang, den Forschungsincentives im Steuerrecht – das ist mittelfristig, Herr Professor,
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