hat. (Heiterkeit bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Neudeck: Das ist eine Koalition, ein Wahnsinn!)
Da sollten Sie jetzt sehr genau zuhören. Da steht, dass wir für eine Schule in Österreich sind, die für die gesamte Bevölkerung – und jetzt hören Sie gut zu, das steht nämlich im Gegensatz zu Ihrer Ideologie! –, unabhängig von Herkunft, sozialer Lage und finanziellem Hintergrund, ein höchstmögliches Bildungsniveau sichert. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie bei Abgeordneten der Grünen. – Bravorufe bei der ÖVP.)
Deswegen sind wir so sensibel, wenn Sie nicht bereit sind, die Schulgeldfreiheit in die Verfassung hineinzunehmen, weil wir miterlebt haben, wie Sie die Studiengebühren eingeführt haben. Das heißt, Sie wollen natürlich schon soziale Schranken einführen, Sie wollen eine soziale Reproduktion, Sie wollen haben, dass es die, die es schon haben, leichter haben, dass ihre Kinder den gleichen Status erreichen, als die, die es nicht haben. Unter Chancengleichheit versteht man jedoch genau dieses Modell nicht. Das ist der Gegensatz: Sie wollen es deswegen nicht in der Verfassung haben – wir wollen es deswegen schon in der Verfassung haben.
Wenn Sie der Meinung sind, dass das links ist, okay, dann ist die SPÖ links, dann ist der Kardinal links, dann sind die Bischöfe links – und dann sind Sie halt rückschrittlich! Das muss man einmal in aller Deutlichkeit feststellen! (Beifall bei der SPÖ.)
Aber jetzt will ich eigentlich zur Kultur etwas sagen. (Ruf bei der ÖVP: Zur Sache!) Das ist ja zur Sache – wenn Sie sich ein bisserl konzentrieren, werden Sie das merken!
Frau Minister, wir haben uns im Ausschuss schon ausführlich auseinander gesetzt; einer der umstrittenen Punkte ist Ihre Museumspolitik, sofern man überhaupt von einer solchen sprechen kann. Unser Vorwurf ist ja der, dass Sie mit viel Steuergeld verantwortlich dafür sind, dass es in Österreich und speziell in Wien ein völlig konzeptloses Angebot an Ausstellungsflächen gibt, ein Untereinander-Konkurrieren und damit ein Vergeuden von Ressourcen, eine Konzeptlosigkeit auch im Sinne dessen, dass all die Direktoren gar nicht zusammenkommen und sinnvoll miteinander reden – und dass Sie, Frau Bundesministerin, sich weigern, da überhaupt irgendwelche Rahmenpflöcke einzuschlagen.
Wenn wir das dann kritisieren, kommen Sie her und sagen, wir seien für eine zentralistische Museumsplanwirtschaft. Obwohl ohnehin nur Lachsalven kommen, wenn man das hört, kommen Sie immer wieder mit diesen alten Kalauern. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Sie müssen sich deswegen diese Kritik gefallen lassen, weil da sehr viel Steuergeld im Spiel ist und weil Sie ja dazu gesagt haben, dass die Albertina in dieser Form ausgebaut wurde, wie sie eben ausgebaut wurde.
Im Rahmen einer Kurzen Budgetanfrage der Frau Abgeordneten Mag. Kuntzl haben wir auf die Frage: Welche internationalen Großausstellungen werden von der Albertina im Jahr 2006 durchgeführt?, folgende Antwort bekommen – und das ist dann das Ergebnis –: Paul Klee und seine Zeit, Pablo Picassos Spätwerk und Wolfgang Amadeus Mozart. Also wenn Sie mir jetzt erklären, das große graphische Werk des Wolfgang Amadeus Mozart wird in der Albertina ausgestellt, dann frage ich mich ... (Bundesministerin Gehrer: Das ist das „Mozart-Jahr“!) Ja, aber seien Sie mir nicht böse, das ist die Logik von dem Ganzen! Das ist die Logik, wenn man das alles zulässt, was Sie zugelassen haben: diese Konzeptlosigkeit und diesen Wildwuchs am Beispiel Albertina.
Die nächste Logik ist, dass dann der „Hase“ weltweit verschickt wird: ohne Genehmigung (Ruf bei der ÖVP: Ostern ist schon vorbei, Herr Kollege!), unser „Hase“ dann in Madrid ist, dann dort länger bleibt, am Anfang mit 50 Lux bestrahlt wird, obwohl er nur
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