Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll101. Sitzung / Seite 121

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25 Lux verträgt. Keiner hat sich vorher überlegt, dass bereits eine Beleuchtung mit 25 Lux für den „Hasen“ schädlich ist. Das wird alles nicht überlegt! Das ist doch immer­hin ein nationales Kulturgut!

Das war jetzt zur Albertina, und jetzt komme ich noch zum Herrn Seipel, dem Sie unge­heuerlich die Mauer machen. Ich frage mich im Übrigen: Wo ist der Bericht des Rech­nungshofausschusses? Drängen Sie auch ein wenig ...! (Abg. Dr. Fasslabend: Zu Recht! Zu Recht!) – Zu Recht, ja, zu Recht wird hier Kritik an Herrn Seipel geübt! – Wo ist der Bericht des Rechnungshofausschusses?

Vom Rohbericht wissen wir, das wird ein sehr interessanter und sehr kritischer Bericht werden – und ich sage Ihnen, es ist notwendig, dass da Schritte gesetzt werden, denn diese Nonchalance, wie der gute Herr Seipel hier agiert, diese Überheblichkeit kann man nicht durchgehen lassen!

Auch dazu hat es eine Anfrage gegeben, und zwar vom Abgeordneten Dr. Zinggl, näm­lich welche Nebeneinkünfte der Direktor des Kunsthistorischen Museums dem Ministe­rium gemeldet hat. – Antwort seitens des Ministeriums:

„Der Direktor des Kunsthistorischen Museums hat dem Ministerium gemäß den Be­stimmungen des Beamten-Dienstrechtsgesetzes Nebentätigkeiten (...) gemeldet (Vor­träge, Katalogbeiträge, Beiratstätigkeit, Beratungstätigkeiten, Konzepterstellung, Tätig­keit als Aufsichtsrat).“ – Zitatende.

Heißt das, dass Dr. Seipel seine Direktorentätigkeit im Kunsthistorischen Museum stü­ckelt und für jedes Stück noch extra Honorar bezieht? Ja dann muss er ja überhaupt gleich abmarschieren, Frau Minister, und zwar so rasch wie möglich! Da soll er nicht einmal mehr einen Bleistift mitnehmen! Das ist doch unfassbar!

Heißt das, dass Dr. Seipel zum Beispiel eine Ausstellung kuratiert und dafür Geld bekommt, dass er mitwirkt an der Katalogerstellung und dafür Geld bekommt? – Frau Ministerin, da ist Aufklärung notwendig, und zwar nicht nur, was die altägyptischen Grabbeigaben betrifft und sonstige Dinge – bis hin zum Verschwinden der „Saliera“, wo Seipel bei einer Anhörung im Kulturausschuss gesagt hat: 113 Jahre lang ist in diesem Museum nichts passiert; jetzt ist halt etwas passiert! – Geradezu so, als ob Seipel dort schon seit 113 Jahren Direktor wäre und dafür gesorgt hätte, dass 113 Jahre lang nicht im Kunsthistorischen Museum eingebrochen worden ist! Aber jetzt ist es halt ein­mal passiert, und alle 113 Jahre darf halt ein Kulturgut von dort verschwinden! – Das ist die Geisteshaltung des Herrn Seipel! Und Sie, Frau Minister, dulden das! Da sind Sie mitverantwortlich! (Abg. Dr. Fasslabend: Das ist eine Unterstellung!)

Nein, Herr Abgeordneter Fasslabend, wackeln Sie nicht wie üblich mit dem Kopf hin und her und sagen „schwacher Oppositionsredner“ und so weiter! (Abg. Mag. Molte­rer – demonstrativ Beifall spendend –: Stimmt!) Da geht es darum, dass Herr Direktor Seipel ablösereif ist, und zwar mehrfach ablösereif! Das kann ich Ihnen sagen! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. – Zwischenrufe bei der ÖVP.) Das kann man doch nicht alles dulden!

Ich könnte jetzt noch lange – die Redezeit gebietet es jedoch, aufzuhören – das Sün­denregister dieses Direktors aufzeigen. Sie, Frau Bundesministerin, machen sich da mitschuldig. Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, dass das damit enden wird, dass Sie beide Direktoren bei der Hand nehmen und die Bühne verlassen müssen, denn das ist die Logik der Eigendynamik, die Sie mitzuverantworten haben und wo Sie keine Schritte setzen, diese Eigendynamik abzubremsen. (Beifall bei der SPÖ.)

16.02

 


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