Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 102. Sitzung / Seite 98

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Darüber hinaus haben die Eigentümer gegenüber den Organen der AGES eine Finan­zierungsgarantie über das Jahr 2007 hinaus abgegeben, vorbehaltlich selbstverständ­lich einer genauen Erfüllung der mit uns vereinbarten Geschäftspläne.

Ich möchte jetzt zum Kapitel Frauen kommen, damit dafür nicht zu wenig Zeit zur Verfügung steht.

Frau Abgeordnete Weinzinger, vielleicht haben Sie ein Problem mit Antworten, wenn Sie sagen, ich habe ein Problem mit der Zeit. Ich weiß schon, dass Sie gerne wissen wollen, was wir in der Zukunft machen werden, weil Sie in Ihrer Frage implizieren, dass wir in der Vergangenheit nichts getan haben, und dass es Ihnen natürlich wehtut, wenn wir Ihnen dann sagen, was wir alles in der Vergangenheit getan haben. Und wenn Sie monieren, dass mein Selbstverständnis problematisch ist, weil sich ... (Abg. Dr. Matz­netter: Frau Bundesministerin! Ihr Kragen gehört umgeschlagen! Sie schauen deran­giert aus!) – Was gibt es für ein Problem? Wenn Sie die Schönheit sozusagen irritiert, ... (Abg. Dr. Matznetter: Sie sollen nicht derangiert ausschauen!) – Dafür möchte ich wirklich nicht meine Redezeit opfern, Herr Kollege! (Beifall bei der ÖVP.)

Wenn Sie monieren, dass Sie die Leidenschaftlichkeit vermissen, Frau Abgeordnete Weinzinger, dann fragen Sie die vielen Menschen, mit denen ich frauenpolitisch unterwegs bin, wie viel Leidenschaft da vorhanden ist!

Ich glaube, es muss auch akzeptiert werden, auch wenn Ihnen das schwer fällt, dass es erstens kein Gegensatz sein muss, konservativ und feministisch zu sein. Ich be­zeichne mich durchaus auch als feministisch. Und zweitens ist es auch legitim, sich für sozialdemokratische oder grüne zielorientierte Frauenmaßnahmen zu engagieren, wie es ebenso legitim sein muss, sich für christdemokratische Frauenziele einzusetzen. Sie müssen nicht alle gleich sein, das haben Sie ja völlig richtig gesagt. Aber offensichtlich tut es Ihnen weh, wenn Sie sagen, dass ich zufrieden bin mit dem, was der Bundes­kanzler tut, dass ein Mann von sich aus in dieser Bundesregierung frauenpolitische Anliegen umsetzt. Und ich bin stolz darauf, dass Wolfgang Schüssel als Bundeskanzler das tut. (Beifall bei der ÖVP.)

Das Gleiche gilt, wenn Sie kritisieren, dass die Innenministerin nur eine Landespolizei­kommandanten-Stellvertreterin ernannt hat. Sie vergessen ja völlig, dass es erst seit kurzer Zeit möglich ist, dass Frauen überhaupt im Gendarmerie- und Polizeidienst vollwertig tätig sein können. Sie können ja nicht erwarten, dass Frauen, nur weil sie Frauen sind, sofort die Karriereleiter hochsteigen. Das wäre Ihnen ja auch nicht recht. Das wäre uns bei den Männern genauso wenig recht. Und wahrscheinlich werden Sie das beim Bundesheer demnächst monieren, obwohl die sozialdemokratischen und grünen Frauen jahrelang Frauen beim Bundesheer verhindert haben und wir Gott sei Dank durchgesetzt haben, dass sie alle Dienstgrade erreichen und alle Waffengattun­gen einnehmen können. (Beifall bei der ÖVP.)

Ganz kurz noch: Während meiner Amtszeit konnte ich eine Erhöhung des gesamten Frauenbudgets um 22,1 Prozent erwirken; in Zahlen ausgedrückt: von etwas weniger als 5 Millionen € im Jahr 2002 auf etwas mehr als 6 Millionen € im Jahr 2005 und 2006. Im Jahre 2003 konnten wir auch noch durch Umschichtungen einen Betrag von rund 140 000 € zusätzlich zur Verfügung stellen.

Was ist mit diesen Erhöhungen tatsächlich passiert? Und was passiert mit den Erhöhungen, die wir 2005 und 2006 in der Höhe von rund 500 000 € im Frauenbudget haben? – Sie werden vor allem verwendet für die Aufstockung der Mittel für Frauen­servicestellen und Notrufe sowie Einrichtungen von Außenstellen bestehender Frauenser­vicestellen sowie Frauenberatungseinrichtungen in unterversorgten Gebie­ten, vor allem in den westlichen Bundesländern, insbesondere in Salzburg, aber auch in der Steiermark und in Teilen von Niederösterreich.

 


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