Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 103. Sitzung / Seite 12

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

wie sie auf den Tisch gelegt wurden, hätte das für die österreichischen Bauern bei den Marktordnungsprämien – über den Kamm geschoren – ein Minus von 20 Prozent be­deutet. Das heißt, da wären Milchbetriebe mit 16 Kühen betroffen gewesen, Mutterkuh­betriebe mit 21 Kühen und Ackerbaubetriebe mit 15 Hektar – ein Stich mitten ins Herz der österreichischen bäuerlichen Struktur! Das haben Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, begrüßt.

Wir haben analysiert, wir haben Verantwortung wahrgenommen, und das Ergebnis dieser GAP-Reform lässt sich sehen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Sehr geehrter Herr Minister, ich möchte mich bei dir wirklich sehr herzlich bedanken, denn es ist ein großer österreichischer Erfolg (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordne­ten der Freiheitlichen), dass wir beispielsweise keine Kürzung der Marktordnungsprä­mien in der Höhe von 20 Prozent vornehmen mussten, die Sie begrüßt haben, sondern nur 3 bis 5 Prozent in den nächsten Jahren, dass wir eine um 50 000 Stück höhere Mutterkuhquote in Österreich haben und dass wir vor allem für unsere Milchbetriebe die Milchquote bis zum Milchwirtschaftsjahr 2014/15 sichern konnten. Dafür möchte ich mich wirklich recht herzlich bedanken. (Abg. Gradwohl: Danke!)

Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben auch vor großen Veränderungen in der Zukunft keine Angst und werden mittragen, mitgestalten und mitverändern, ob das WTO-Verhandlungen sind, ob das ... (Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Kummerer.) – Ihr verhindert, nicht wir! (Beifall bei der ÖVP.) Die Verhinderer sitzen hier in diesem Haus auf der linken Seite und nicht in der Mitte und auf der rech­ten Seite, Herr Kollege Kummerer, damit das auch einmal klar festgestellt ist! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Wir tragen mit. Wir haben uns nicht einmal bei der Harmonisierung der Pensionssys­teme hinten angestellt, sondern haben trotz der schwierigen bäuerlichen Sicht gesagt: Ja, auch diesen Schritt tragen wir mit! Wir gestalten die Gesundheitsreform mit, wir gestalten entsprechende Wachstumspakete mit Schwerpunkten mit, beispielsweise für den Ausbau der Biomasse in Österreich oder die Breitbandtechnologie gerade für den ländlichen Raum, den Sie nun nach Jahrzehnten in Österreich auch entdeckt haben. Sie haben immer gesagt: Weg mit den Geldern aus dem ländlichen Raum, hinein in die Stadt, in die Ballungszentren, um dort Arbeitsplätze zu sichern! All das ist nachweisbar. Aber wir haben auch für den ländlichen Raum immer die Kompetenz wahrgenommen. (Zwischenruf der Abg. Silhavy.)

Daher bin ich sehr froh darüber, dass wir die Budgets – und das haben Sie in Ihren Regierungsperioden nie zusammengebracht – über zwei Jahre sichern können: 2005, 2006. Wir beschließen jetzt bereits das Budget für 2006 (Abg. Marizzi: Weil Sie Angst gehabt haben!), damit wir unseren bäuerlichen Betrieben auch für die Zukunft Sicher­heit und Planbarkeit geben können, damit wir das 3-Milliarden-Paket sichern können, auch in der Kofinanzierung, und damit wir den Bauern entsprechende Ausgleichszu­lagen für sinkende Preise, die wir erleben mussten, geben können.

Dazu sage ich auch ganz offen: Wir stehen da, gerade was die ländliche Entwicklung betrifft, Herr Bundesminister, vor großen Herausforderungen, um den Anteil Öster­reichs von 10 Prozent bei 2 Prozent der Bauern halten zu können – und das ist eine schwierige Aufgabe –, damit wir auch wieder ein Umweltprogramm, eine Ausgleichs­zulage für die Bergbauern und entsprechende Investitionsförderungen zur Verfügung stellen können, denn in Summe arbeiten heute im Bereich dieses Lebensmittelclusters rund 600 000 Menschen in Österreich. Sehen Sie das daher nicht nur als Subventio­nen oder als Almosen, wie Sie immer sagen, für die Bauern (Abg. Mag. Gaßner: Wer sagt denn das?), sondern sehen Sie das auch als beschäftigungspolitischen Turbo, der


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite