Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 103. Sitzung / Seite 80

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12.58.28

Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie Vizekanzler Hubert Gorbach: Geschätzte Frau Präsidentin! Meine geschätzten Herren Staatssekretäre! Meine Damen und Herren Abgeordnete! Verkehrspolitik, Infrastrukturpolitik und Tech­nologieinnovation sind zweifelsohne Herausforderungen, die weit in die Zukunft hinein­reichen. Deshalb sollten wir das auch mit allem notwendigen Ernst und aller notwendi­gen Seriosität in diesem Hohen Hause diskutieren.

Herr Verkehrssprecher der großen Oppositionspartei Abgeordneter Eder! Ich danke Ihnen dafür, dass Sie einen sehr sachlichen Beitrag in Form einer Analyse der Situa­tion gebracht haben. Dass Sie den Verkehrsminister nicht gerade loben können oder wollen, ist mir völlig bewusst, aber die sachliche Diskussion allein ist ein guter und großer Beitrag, damit wir in diesem gemeinsamen Anliegen auch wirklich vorwärts kommen. In einigen Bereichen haben wir das auch getan.

Meine Damen und Herren! Ich möchte vorab die Investitionen, die diese Bundesregie­rung bereit ist, in Infrastruktur zu tätigen, an den Beginn meiner Ausführungen stellen, nämlich Investitionen, um die uns andere Länder beneiden, wenn man sie im Verhält­nis zur Größenordnung betrachtet.

Während wir den Haushalt in Ordnung halten, während wir diesen stabilisieren, wäh­rend wir die notwendigen hohen Leistungen in anderen Bereichen, wie etwa in den Be­reichen Gesundheit, Pension, Soziales, Kultur und Bildung, halten, können wir deutlich mehr investieren als je zuvor, zum Beispiel in Infrastruktur Schiene, in Infrastruktur Straße, aber auch in Forschung und Entwicklung – und das in Zeiten, in denen überall anderswo, auch auf europäischer Ebene, darüber gesprochen wird, gerade diese Budgets zu reduzieren, insbesondere die Forschungsbudgets.

Ich weise darauf hin, dass wir allein im hochrangigen Straßennetz 2004 1,12 Milliar­den € investiert haben, es in diesem Jahr 1,3 Milliarden sein werden und 2006 laut Budget 1,27 Milliarden. Nun bringe ich noch einmal den Vergleich auf 15 Jahre, denn man sieht die Tendenz daran sehr deutlich, wer wirklich erkennt, dass Infrastruktur gerade im wachsenden Europa, gerade im Herzen dieses Europa, gerade für die Ver­kehrsdrehscheibe Österreich in Zukunft eine besondere Herausforderung sein wird – nämlich auch im Zusammenhang mit Mobilität und damit mit Wirtschaftswachstum und damit mit Wohlstand, Arbeitsplätzen und so weiter.

Meine Damen und Herren! Von 1985 bis 1999 wurden für das hochrangige Straßen­netz 20 Milliarden € Investitionssumme ausgegeben. In den nächsten Jahren – 2000 bis 2014 – sind es insgesamt 32,5 Milliarden. – Das ist eine Steigerung von mehr als 50 Prozent, und zwar – ich sage es noch einmal! – in Zeiten, wo man sonst angehalten ist, überall den Rotstift anzusetzen! (Präsident Dipl.-Ing. Prinzhorn übernimmt den Vorsitz.)

Wir investieren nicht nur in Straßen, sondern auch die Bevölkerung wird entsprechend geschützt – nach dem Motto: Wir können nicht nur zusehen, wie die Mobilität zunimmt und der Verkehr steigt, sondern wir müssen unsere Bevölkerung auch vor den negati­ven Auswirkungen schützen.

Zum Beispiel die Investitionen in Lärmschutzmaßnahmen an den hochrangigen Stra­ßen: 2004: 49 Millionen €, 2005: 52 Millionen €, 2003 waren es noch 26 Millionen €. Zählt man Lärmschutzmaßnahmen an Schiene und Straße zusammen, kommt man insgesamt auf Steigerungen zwischen 35 und 45 Prozent von Jahr zu Jahr. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Bei der Schiene schaut es sehr ähnlich aus: Wir geben etwa 1,4 Milliarden € – auch 1,5 Milliarden € wie zum Beispiel heuer – für den Ausbau des Schienennetzes aus. –


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