Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 103. Sitzung / Seite 81

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Auch da: So viel wie nie zuvor! Es ist ein Gebot der Stunde, keine Frage, aber es sei erwähnt, weil man ja hier immer von Stillstand spricht, was ich überhaupt nicht ver­stehen kann, da eben noch nie so viel gebaut wurde und wird – und zwar auch sinnvoll gebaut wurde! – wie jetzt.

Bei Neubaumaßnahmen werden zum Beispiel 25 Prozent aller Bausummen auch wie­der für Lärmschutz und für Maßnahmen zur Erhöhung der Lebensqualität der betroffe­nen Bürger ausgegeben. 15 Prozent macht das bei Ausbauarbeiten beziehungsweise Erneuerungen aus.

Das sind Zahlen, über die man diskutieren könnte und die nicht selbstverständlich sind. Meine Damen und Herren, nehmen Sie diese Zahlen auch sehr ernst! – Die Summen müssen ja zuerst aufgebracht werden, und sie sind budgetrelevant, aber vor allem auch beschäftigungswirksam. – Sie wissen, dass 1 Milliarde Investition in Infrastruktur etwa 15 000 bis 17 000 Arbeitsplätze bedeutet. Auch unter diesem Gesichtspunkt sind diese Maßnahmen ja äußerst positiv zu beurteilen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn Herr Kollege Eder über die Teilpriva­tisierung des Postbusses gesprochen hat, dann darf ich Ihnen sagen, dass ich mit diesem Verlauf sehr zufrieden bin. (Abg. Dr. Puswald: Das glaube ich! Völlige Fehlent­scheidung!) Wir haben uns vorgenommen, diese 31 Pakete möglichst in österreichi­scher Hand zu belassen – möglichst! 21 sind verkauft, und alle 21 sind in österreichi­scher Hand! Wenn das weiterhin nicht mehr möglich ist, dann werden wir uns daran erinnern müssen, dass wir in Europa leben, dass wir Mitglied der Europäischen Union sind und die Teilprivatisierung trotzdem abwickeln. (Abg. Dr. Puswald: Sie machen ja sowieso alles ...!)

Aber, Herr Kollege Eder und liebe Freunde von der SPÖ! (Abg. Mag. Johann Moser: Willkürakt!) Ich sage Ihnen auch, warum es gescheitert ist, die letzten zehn Pakete auch noch österreichisch zu privatisieren. Soll ich es Ihnen sagen? (Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Nein, nicht die Chinesen! Es ist daran gescheitert, dass die eventuellen Übernehmer – es sind zwei große Unternehmen – gesagt haben: Das, was Ver­kehrsminister Gorbach in seiner sozialen Verantwortung und sozialen Kompetenz vor­gegeben hat – nämlich dass die bisherigen Mitarbeiter auch übernommen werden müssen –, das akzeptieren wir nicht! (Abg. Dr. Puswald: ... Arbeitsmarkt! Was Sie versprochen haben! Abg. Mag. Johann Moser: Die Vorgaben waren Ihre!)

Und da sind Sie dagegen, dass ich das tue? – Reden Sie mit Ihrem Kollegen, mit Ge­werkschaftsvertreter Wurm, der wird das anerkennen, denn das habe ich vorgegeben, um eben die Sicherheit für diese Mitarbeiter und für diese Arbeitsplätze auch wirklich zu geben. – Ich glaube, das kann man schon diskutieren. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. Zwischenrufe der Abgeordneten Dr. Puswald und Mag. Johann Mo­ser.)

Herr Abgeordneter Eder, wenn in Bezug auf den Brenner-Basistunnel vom „Milliarden­grab“ gesprochen wurde – nicht Sie haben davon gesprochen, Sie haben zitiert: im „Kurier“ war das eine Schlagzeile –, dann darf ich dazu sachlich auch nur Folgendes feststellen:

Der Brenner-Basistunnel ist das größte Eisenbahn-Verkehrsprojekt in Europa: 56 Kilo­meter lang, großes Investitionsvolumen, unbestritten eines der wichtigsten Verkehrs­projekte – nicht nur das größte, sondern auch das wichtigste oder zweitwichtigste, wie auch immer; Barrot hat das wieder bestätigt, seine Vorgängerin hat das auch schon gesagt.

 


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