diese Lebensabschnittspartnerschaften nicht
mehr über jene Dauer bestehen, die man eigentlich annehmen würde: Sie
zerfallen, sie zerbröseln. (Abg. Scheibner: Das ist aber schon
begriffsimmanent!) Es entstehen neue Familienformen, und diesen Herausforderungen
haben wir uns zu stellen! (Beifall und
Bravoruf bei den Grünen.)
Wir haben es
jetzt in diesem Freiheitlichen Parlamentsklub (Abg. Murauer: Hängt das
direkt mit den Freiheitlichen zusammen – oder mit Ihren Verhältnissen?) mit einer so genannten Patchwork-Familie
mit Kommunencharakter zu tun. Das heißt also, wir haben in diesem
Familienverband Kinder, die unterschiedliche Eltern haben, die zu unterschiedlichen
Familien gehören, die aber letztendlich doch alle hier wie eine Familie
zusammenleben. (Heiterkeit und Beifall
bei den Grünen.)
Also wir haben hier in dieser Familie einerseits die freiheitlichen Partei-Kinder, wir haben die parteifreien Kinder, wir haben die Bündnis-Kinder, wir haben aber auch die freiheitlichen Bündnispartei-Kinder und die parteifreien Bündnis-Kinder. (Zwischenbemerkung von Staatssekretär Dolinschek.)
Die
Schwierigkeit, vor der wir jetzt stehen, ist (Abg. Neudeck: Ich glaube,
Sie wollen adoptiert werden!) – ja, das ist wirklich eine sehr
komplexe Materie! –, dass manche Kinder noch gar nicht wissen, wo sie
eigentlich hingehören. Und da wird es jetzt schwierig (Abg. Scheibner: Und manche
halten dann sogar eine kindische Rede!), denn in dem Moment, in dem sie in
der Wiener Wohnung sind, gehören sie zu diesen freiheitlichen Klub-Kindern, in
dem Moment, in dem sie in die Wohnung in der Steiermark kommen, zum Papa,
gehören sie wieder zu den FPÖ-Kindern. (Abg.
Neudeck: Ich hab geglaubt, der Papa
ist in Kärnten!) Andere Kinder sind irgendwie völlig heimatlos. Die, die
jetzt am Wochenende nach Vorarlberg reisen, wissen eigentlich überhaupt nicht,
wohin sie gehören. Und da haben wir das Problem der Orientierungslosigkeit! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten
der SPÖ. – Abg. Neudeck: Also
wir wissen, dass wir nicht zu den Grünen gehören!)
Wir stehen da vor dem Problem der Orientierungslosigkeit, und das ist eine der Tücken, der Schwachstellen (Abg. Dr. Partik-Pablé: Ich hab’ immer schon gewusst, dass Sie autoritär sind!) und der Probleme dieser neuen Patchwork-Familien.
Es geht jetzt darum,
Orientierung und Klarheit zu geben und den Kindern Hilfe (Abg. Dr. Partik-Pablé: Ja,
Mama!) und Unterstützung zu geben. (Abg.
Dr. Partik-Pablé: Ja, Mama!) Dazu
wäre es aber notwendig (Abg. Neudeck: Ich glaube, Sie wollen, dass
wir Sie adoptieren!), dass sie ganz klar wissen, wer welchen
Erziehungsauftrag hat und vor allem auch wer welche Erziehungsziele verfolgt. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Ich hab immer schon gewusst, dass Sie autoritär
sind!) Das ist leider derzeit in diesem Familienverband völlig unklar. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Öllinger: Bitte, Frau Kollegin, der
Name des Kindesvaters muss feststehen!)
Solange kein
Ansuchen auf Feststellung des Vaters des Kindes besteht, kann man das auch
nicht verlangen, Kollege Öllinger. (Abg.
Dr. Partik-Pablé: Das ist nicht
einmal originell, was sie sagt! – Abg. Neudeck: Wenn wir jetzt
so einen Diskurs gehabt hätten, wäre schon gestanden: „Uneinigkeit bei den
Freiheitlichen“!)
Aber wir haben noch weitere Probleme in dieser Familienkonstellation, wie sie so oft in Familien vorkommen. Die Familienfinanzen sind nämlich auch eine sehr ungeklärte Frage. (Abg. Scheibner: Das Soziale muss Ihnen ja ein großes Anliegen sein!) Es bestehen in der jetzigen Familienkonstellation Schulden aus früheren Beziehungen, und mit denen stehen jetzt Familienmitglieder da, die sie zum Teil gar nicht selbst gemacht haben. Da haben wir das Problem, dass Familienmitglieder manchmal für Kredite bürgen, die andere übernehmen, die sich dann aus dem Staub machen, und