Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 104. Sitzung / Seite 24

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

geführte Fahrtenbeihilfe für verpflichtende Praktika. Da geht es darum, dass eine Million € weiterhin aufgewendet werden muss.

Ein weiterer Punkt ist, dass uns die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sehr wohl ein wichtiges Anliegen ist. Dass hier noch Maßnahmen gesetzt werden müssen, ist uns klar, aber es genügt nicht, nur über neue Gesetze nachzudenken, sondern ein Gesetz muss auch mit Leben erfüllt werden. Und ich denke, dass wir hier einiges gemacht haben. So wurde zum Beispiel mit 1. Juli 2004 die Elternteilzeit eingeführt, weiters wurden Familienberatungsstellen eingerichtet. Ich weise nur darauf hin, dass seit dem Jahr 2000 insgesamt 70 neue Beratungsstellen errichtet und auch so abgesichert wurden, dass sie gut arbeiten können. Ich möchte an dieser Stelle auch all jenen Dank aussprechen, die Beratung vor Ort durchführen, die die Menschen, die Familien sozusagen begleiten.

Weiters möchte ich noch auf die Familienhospizkarenz hinweisen. Es ist nicht so, dass das nicht angenommen wird. Man muss auch wissen, dass bei den Zahlen diejenigen nicht mitgezählt werden, die im öffentlichen Dienst beschäftigt sind und in Familien­hospizkarenz gehen können, oder diejenigen, die eben ihre Arbeitszeit reduzieren.

Ich möchte in diesem Zusammenhang auch noch auf den berühmten Antrag der SPÖ zum Vaterschutzmonat hinweisen. Ich glaube, da wird etwas verwechselt: Ich brauche den Vater nicht zu „schützen“. (Abg. Murauer: Mittlerweile schon! – Heiterkeit des Abg. Murauer.) Mutterschutz gibt es deshalb, weil die Geburt, die nach beziehungsweise vor dieser Zeit stattfindet, einen Grund dafür darstellt. Aber den Vater dann noch zu schützen? Dann diskutieren wir über einen Papa-Monat – das wäre vielleicht noch besser. Und wenn, dann sollten wir uns überlegen, ob wir nicht von den 30 plus 6 Monaten einen Monat vorziehen. Aber da muss man auch mit der Wirtschaft verhandeln.

Abschließend möchte ich Ihnen noch etwas zeigen (die Rednerin hält einen Falt­prospekt in die Höhe), was zusammenhängt mit dem, womit ich begonnen habe, als ich gesagt habe, wie gut unser Familiensystem ist: Ich habe hier eine Auflistung aus meinem Referat vom Land Steiermark, die sage und schreibe exakt 31 Maßnahmen beziehungsweise Förderungen beinhaltet, bei denen es nur um Leistungen für Familien in Österreich, in unserem Bundesland geht! (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Dr. Partik-Pablé. – Abg. Murauer: Bravo! – Abg. Mag. Kogler – zu der auf ihren Sitz­platz zurückkehrenden Abg. Steibl –: Sagen Sie einmal dazu, dass Sie dauernd als Angestellte der steirischen Landesregierung Abgeordnete sind! – Abg. Steibl: Ich ar­beite wenigstens! – Abg. Mag. Kogler: Was heißt „Ich arbeite wenigstens“? – Ständige Vermischung von ...!)

9.49

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mandak. 8 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Frau Kollegin, Sie sind am Wort.

 


9.50.01

Abgeordnete Sabine Mandak (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Kollegin­nen und Kollegen! Ich möchte in meinem Debattenbeitrag sehr wohl beim Thema Familie bleiben und habe mir das Thema gestellt: „Familienpolitische Herausforderun­gen des 21. Jahrhunderts am Beispiel des Freiheitlichen Parlamentsklubs“. Das bietet sich derzeit einfach direkt an (Abg. Scheibner: Was?), weil es eine ganze Reihe von Parallelen zu Problemen und Schwierigkeiten, die wir derzeit im familienpolitischen Bereich haben, gibt.

Tatsache Nummer eins: Beziehungen dauern nicht mehr ein Leben lang, und viele gehen auch Lebensabschnittspartnerschaften ein. Mittlerweile ist es so, dass auch


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite