Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 104. Sitzung / Seite 115

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Themen darzustellen, und deshalb ist es wichtig, Verkehrsmaßnahmen oder die Ver­kehrspolitik im Rahmen eines Dringlichen Antrages zu behandeln.

Verkehrssicherheit ist für uns ein wesentliches Thema, und diese Bundesregierung hat sich, insbesondere unter Verkehrsminister Gorbach, nicht nur intensiv damit beschäf­tigt, sondern wir haben wesentliche Dinge schon umgesetzt und müssen natürlich auch noch wesentliche Dinge umsetzen.

Die Zielsetzung, die Zahl der Verkehrstoten in Österreich zu halbieren, ist ein enga­giertes Ziel, und diese Zielsetzung braucht ein gutes Programm. Eine wesentliche Vor­aussetzung wird sein – diesbezüglich ist auch in der Vergangenheit schon etwas geschehen, und ich erinnere daran, Herr Abgeordneter Eder, auch Sie waren in sehr engagierte Arbeiten zu diesen Problematiken eingebunden –: Verkehrsleitsysteme oder auch das Vormerksystem oder auch viele andere Entwicklungen, die dazu dienen, die Zahl der Verkehrstoten zu reduzieren.

Die Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, dass es bei den Verkehrstoten zu einer starken Reduktion gekommen ist. Wodurch ist es dazu gekommen? – Durch Rettungs­maßnahmen, medizinischen Maßnahmen, durch die Schnelligkeit des Einsatzes. Von 1971 bis in die neunziger Jahre hatten wir um 60 Prozent mehr Tote, weit über 1 000! Die Erinnerung daran und das engagierte Ziel, die Verkehrstoten ... (Unruhe bei der SPÖ.)

Herr Abgeordneter, wenn das Thema Verkehrstote etwas zum Lachen ist und wenn das hier von Ihnen lächerlich gemacht wird, dann frage ich mich, wofür dieser National­rat und gerade die Opposition noch taugen! Jeder Verkehrstote ist einer zu viel, und man kann doch im Hohen Haus erwarten, dass einem bei diesem Thema auch zugehört wird! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Dr. Matznetter – auf die Reihen der freiheitlichen Fraktion weisend –: Wo sind denn da die FPÖ-Abge­ordneten? Wo sind eure Abgeordneten?)

Das, was hier gesagt wird, ist interessant, und ich glaube, dass es unser gemein­sames Interesse sein sollte, dieses Ziel zu erreichen.

Im Jahr 2002 waren 54 Prozent der Verkehrstoten in den Kfz-Bereichen im Pkw-Be­reich zu verzeichnen. Bei den Fußgängern sind es 16,7 Prozent, bei den Motorrad­fahrern 9,3 Prozent und bei den Radfahrern immerhin noch 8,4 Prozent. Der Schwer-punkt war und ist durch diese Regierung natürlich bei den Pkws zu setzen – das haben wir auch getan –, weil gerade diese Verkehrsteilnehmer besonderes Augenmerk ver­dienen. Und bei der Politik, die Verkehrsminister Hubert Gorbach macht, liegt einfach die Betonung auch auf der Tatsache, dass wirklich jeder einzelne Verkehrstote einer zu viel ist und dass es bei jedem Einzelnen wichtig ist, dass er sozusagen eingespart wird – insofern, als man mit den Maßnahmen eine Reduktion erzielen kann.

Zu all dem Leid, das die betroffenen Menschen, die Angehörigen, die Familien zu tragen haben, etwa wenn so viele Väter auf den Straßen getötet werden, kommt natürlich auch noch ein wirtschaftlicher Faktor. Diesen sollte man nicht verschweigen, weil er auch durch Untersuchungen und entsprechende Zahlen belegt ist.

Ich möchte Ihnen daher einmal Folgendes sagen: Abgesehen von dem Leid, das Fa­milien erfahren, kostet jeder Tote auf den Straßen 805 000 €, ein Schwerverletzter immerhin noch über 43 000 €, ein leicht Verletzter 3 700 €, jeder bei einem Unfall entstandene Sachschaden – wenn man den Durchschnittswert hernimmt – 4 900 € und ein leichter Sachschaden immerhin noch 1 300 €. Das ergibt in Summe für die Volks­wirtschaft Kosten in Höhe von 3,6 Milliarden € jährlich. – So gesehen ist also, zusätz­lich zu dem Leid der Angehörigen, zu dem Leid, das die Menschen erfahren, daneben auch der Kostenfaktor ein sehr relevanter Aspekt.

 


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